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Linke fordert Konsequenzen Jeder zweite Rentner in Sachsen-Anhalt mit 40 Beitragsjahren bekommt nur Mini-Rente

Laut einer Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion muss sich die Hälfte der Rentner in Sachsen-Anhalt auch nach 40 Beitragsjahren mit weniger als 1.200 Euro monatlich zufriedengeben. Auch zwischen Ost und West gibt es noch erhebliche Unterschiede.

24.02.2022, 07:03
Die Hälfte aller Rentner in Sachsen-Anhalt bekommt trotz 40 Beitragsjahren nur eine geringe Monatsrente.
Die Hälfte aller Rentner in Sachsen-Anhalt bekommt trotz 40 Beitragsjahren nur eine geringe Monatsrente. (Foto: imago images/CHROMORANGE)

Magdeburg/dpa - Jeder zweite Rentner in Sachsen-Anhalt mit mindestens 40 Beitragsjahren hat eine monatliche Rente von weniger als 1200 Euro. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion hervor.

Den Angaben zufolge gab es am 31. Dezember 2020 in Sachsen-Anhalt etwa 389.000 Rentner, die mindestens 40 Jahre lang Beiträge für die Rentenversicherung gezahlt hatten. Rund 203.000 Senioren von ihnen mussten mit weniger als 1.200 Euro pro Monat auskommen.

Bei rund 97.000 Menschen reichten auch 45 und mehr Beitragsjahre nicht aus, um über die Schwelle von 1.200 Euro Rente zu kommen.

Deutliche Unterschiede zwischen West und Ost

In der Statistik gibt es deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. In den alten Bundesländern bleibt etwa jeder Dritte bei 40 Versicherungsjahren unter 1.200 Euro, im Osten ist jeder Zweite betroffen. Insgesamt hatten in den neuen Bundesländern Ende 2020 rund 1,13 Millionen Rentner mit mindestens 40 Versicherungsjahren weniger als 1200 Euro Rente.

Ebenfalls etwa 1,13 Millionen Rentner hatten 1200 Euro und mehr. Im alten Bundesgebiet überwies die Rentenkasse an rund 1,54 Millionen Senioren mit mindestens 40 Versicherungsjahren monatlich weniger als 1200 Euro, 3,21 Millionen Rentner erhielten mehr.

Eva von Angern: „Ostdeutschland ist Minirentenland“

„Ostdeutschland ist Minirentenland“, kritisiert Eva von Angern, Fraktionschefin der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt. Dies sei „ein Ergebnis jahrzehntelang fehlgeleiteter Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik“.

Die Zahlen würden belegen, dass die eingeführte Grundrente im Kampf gegen Altersarmut „völlig unzureichend“ sei. Die Bundesregierung müsse „eine neue Haltelinie“ einziehen. „Niemand darf mit 40 Versicherungsjahren unter 1.200 Euro Rente fallen“, sagte von Angern.