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Justiz Oberster Ankläger rechnet ab

Diese Woche geht Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwalt in den Ruhestand. Im Interview spricht Jürgen Konrad über seine 19 Jahre Amtszeit.

Von Matthias Fricke 26.05.2020, 01:01

Magdeburg l Deutschlands dienstältester Generalstaatsanwalt geht Ende dieser Woche in den Ruhestand. Der 65-jährige Jürgen Konrad war in Sachsen-Anhalt fast zwei Jahrzehnte Chef der Staatsanwaltschaften im Land. Im Volksstimme-Interview spricht Konrad unter anderem auch über spektakuläre Verbrechen. "Nachhaltig berührte mich in der jüngsten Zeit das Verbrechen an der chinesischen Studentin Yangjie Li in Dessau. Da hat man gesehen, welche Abgründe der menschlichen Psyche sich auftun können und wie weit Menschen zur Befriedigung ihres Geschlechtstriebes gehen. Natürlich berühren einen auch die Fälle besonders, die nicht aufgeklärt werden können. Ich denke da an die verschwundene Inga aus Stendal oder die ermordete bulgarische Studentin Maria  aus Halle."

Er äußert in dem Interview aber auch Kritik. So habe es zum Beispiel allein in seiner Amtszeit 102 Änderungen des Strafgesetzbuches gegeben. "Man versucht also gesellschaftliche Fehlentwicklungen immer häufiger durch eine Strafrechtsänderung zu korrigieren. Dabei ist das Strafrecht dazu geschaffen worden, das letzte Mittel zu sein. Auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen kann man auch anders reagieren, ohne gleich alles zur Straftat zu erklären", sagt er unter anderem im Interview der Dienstagsausgabe.

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