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"Green Cities - Green Industries" tagt mit 120 Teilnehmern in Magdeburg Kommunale Alternative zur Klimakonferenz

Von Martin Rieß 27.11.2013, 02:10

Magdeburg l Der Frust über maue Ergebnisse internationaler Klimakonferenzen ist offensichtlich. Und doch ist Supachai Tantikom, Berater des Gouverneurs der thailändischen Hauptstadt Bangkok, nach Magdeburg zur noch bis heute stattfindenden Konferenz "Green Cities - Green Industries" gekommen. Der Vertreter der Acht-Millionen-Einwohner-Metropole sagt: "Beim Dialog zwischen den Kommunen geht es nicht um politische Spielchen. Hier geht es um die Menschen." Und die leiden gerade in Südostasien - Stichwort Tropensturm über den Philippinen - besonders unter dem Klimawandel. "Es lohnt sich, Erfahrungen auszutauschen, nicht das Rad ein zweites Mal zu erfinden."

Dass hinter dem Austausch auch wirtschaftliche Interessen für alle Beteiligten stehen können, machte Imomudin Sattorov, Botschafter Tadschikistans in Deutschland, deutlich. "Die tadschikische Botschaft ist in erster Linie hier, um Kontakte zu Unternehmen und zu Verbänden zu knüpfen", sagt er.

Die Energiewirtschaft der zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepublik arbeitet mit veralteten Technologien. "Auf der anderen Seite haben wir die Ressourcen 600 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr aus Wasserkraft zu gewinnen - damit könnten wir die gesamte Region bis nach Afghanistan versorgen."

Dass es um einen echten Austausch von Erfahrungen und nicht allein um den Transfer vom einen in das andere Land geht, macht Ivan K. B. Lee, Direktor für Ökonomie und Handel aus Hongkong, deutlich: "In unserer Stadt haben wir eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt. Trotzdem verfügen wir über einen Grünanteil von rund 40 Prozent. Und rund 90 Prozent der Wege bewältigen die Menschen mit dem öffentlichen Personennahverkehr." Zahlen, für die sich auch deutsche Stadtplaner interessieren werden und von denen die meisten deutschen Großstädte weit entfernt sind.

Zur Konferenz sind 120 Teilnehmer angereist. Sie kommen auch aus der Ukraine, Kasachstan, der Mongolei, aus Österreich, den Niederlanden und den USA. Neben Politikern sind auch Unternehmer und Vertreter aus Wissenschaft und Forschung dabei.

Bereits im vergangenen Jahr hat die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt eine "Green Cities - Green Industries"-Konferenz zusammen mit dem German Global Trade Forum Berlin ausgerichtet.