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Kuschelig und tapsig Mutter hatte keine Milch: Mini-Rind "Oskar" wird im Tierpark Köthen per Hand aufgezogen

Im Tierpark in Köthen wird ein sogenanntes Dahomey Rind per Hand aufgezogen. Es bekam den Namen "Oskar" und wurde bereits am 11. Juni geboren.

20.07.2022, 14:01
Oskar wurde am 11.7. geboren. In Köthen wird er per Hand mit der Flasche aufgezogen. Foto: Tobias Junghannß/
Oskar wurde am 11.7. geboren. In Köthen wird er per Hand mit der Flasche aufgezogen. Foto: Tobias Junghannß/ dpa

Köthen/Malschwitz/dpa - Kuschelig und tapsig: Im Tierpark in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) wird ein Dahomey Rind per Hand aufgezogen. Es bekam den Namen «Oskar» und wurde bereits am 11. Juni geboren, wie Tierpfleger Jochen Träger am Mittwoch sagte. Es werde mit naturbelassener Milch versorgt. «Wir haben das große Glück, dass es originale Kuhmilch aus einem Landwirtschaftsbetrieb ist», sagte er. Daher sei es nicht nötig, Milchpulver zu verwenden. Drei Mal täglich trinkt «Oskar» je 1,5 Liter Milch. Der Sohn von Mutter «Bella» und Vater «Bulli» entwickele sich sehr gut, sagte Träger.

Eine Handaufzucht gilt laut Experten als sehr aufwendig. Normalerweise trinke ein Dahomey-Kalb die Milch vom Muttertier mehrere Monate lang. In den ersten Stunden sei es für das Überleben bei Säugetieren wichtig, die Erstmilch vom Muttertier, Kolostrum oder auch Biestmilch genannt, zu bekommen, sagte ein Sprecher des Dahomey Verbandes Deutschland (Malschwitz/Sachsen). «Oskars» Mutter «Bella» habe ihr Junges zwar versorgen wollen, aber keine Milch gehabt, sagte der Tierpfleger.

Dahomey-Zwergrind-Baby Oskar wird von Andy Bemmann (Tierpfleger) mit naturbelassener Kuhmilch aus der Flasche gefüttert. Foto: 
Dahomey-Zwergrind-Baby Oskar wird von Andy Bemmann (Tierpfleger) mit naturbelassener Kuhmilch aus der Flasche gefüttert. Foto: 
Tobias Junghannß/ dpa

Dahomey-Rinder - Die kleinste Rinderrasse der Welt

Mit einer Schulterhöhe von etwa einem Meter gelten Dahomey-Rinder den Angaben zufolge als die kleinste Rinderrasse der Welt. Eine Handaufzucht gebe es immer wieder, sagte der Verbandssprecher. Wichtig sei dabei, dass das Kleine auch mit Artgenossen in Kontakt bleiben kann und es bei aller Freude über ein kleines Jungtier nicht «vermenschelt» werde, betonte auch der Pfleger in Köthen. Denn es gehe darum, dass das Tier auch bei einer Handaufzucht in der Natur und in der Herde seinen Platz bekommt. Diesen Spagat gelte es hinzubekommen.

Die Tiere gelten als freundliche Wesen, seien robust gegen sämtliche Witterungsverhältnisse. Ursprünglich kommen sie aus Afrika. Im Tierpark in Köthen sind Dahomey-Rinder seit einigen Jahren zu Hause, leben in einer Herde. Insgesamt rund 800 Tiere in 135 Arten leben in der 5,5 Hektar großen Anlage in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld).