Flüchtlinge Land nimmt Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Stendal teilweise vorzeitig in Betrieb
Wegen der anhaltend hohen Zahl von Asylsuchenden in Sachsen-Anhalt will das Land die neue Landesaufnahmeeinrichtung in Stendal teilweise vorzeitig in Betrieb nehmen.

Stendal - Wie das Innenministerium am Donnerstag mitteilte, könnten in Stendal voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 bis zu 600 Asylsuchende untergebracht werden.
Die Einrichtung soll bis Ende 2025 komplett fertiggebaut sein. Nach vollständiger Inbetriebnahme gibt es dort 1000 Aufnahmeplätze.
Laut Innenministerium sind die Wohngebäude auf dem Gelände weitgehend fertiggestellt. Die Infrastruktur zur Verpflegung der Menschen sowie für die Verwaltung soll zunächst in einer Leichtbauhalle und einer Containeranlage errichtet werden. Darin werden bis zur endgültigen Fertigstellung Funktionsbereiche wie die Ausländer behörde, die Mensa oder die Wäscherei untergebracht.
Die Wohnverpflichtung in der Erstaufnahme beträgt grundsätzlich maximal 18 Monate. Für Kinder und ihre Eltern, alleinreisende Frauen und sonstige vulnerable Gruppen liegt sie bei sechs Monaten.
Danach werden Asylsuchende in die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt.
Sachsen-Anhalt hat 2022 laut Ministerium 5931 Asylsuchende aufgenommen. Das waren fast doppelt so viele wie im Vorjahr. In diesem Jahr hat das Land bislang 1933 Asylbegehrende aufgenommen (Stand: 30. April).
Das Land hat die Kapazitäten der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) in Halberstadt erheblich erweitert und in den vergangenen Monaten weitere temporäre Plätze in der Erstaufnahme geschaffen. Zuletzt wurden fast 400 zusätzliche Plätze in neuen Zast-Außenstellen (Halberstadt, im Oberharz und Quedlinburg) geschaffen.