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Land steigt in Kampf gegen Prozessionsspinner ein

26.06.2018, 19:16

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt will in den kommenden Jahren mehr in den Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner investieren. Ärzte meldeten, dass in den betroffenen Gebieten die Zahl der allergischen Schocks und Berührungen zugenommen habe, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimme-Benne (SPD) am Dienstag in Magdeburg. "Wir wollen nicht nur den Wald schützen, sondern auch die Menschen." Daher solle im kommenden Jahr in einer koordinierten Aktion der Eichenprozessionsspinner mit Giftsprühungen bekämpft werden.

Das Land stelle dafür sowohl sein Know-how als auch zwei Millionen Euro zur Verfügung, sagte Grimm-Benne. Darauf habe sich die schwarz-rot-grüne Landesregierung verständigt. Ziel sei es, die Population zurückzudrängen. Vorrang hätten zunächst Gebiete an Schulen, Kitas, Sportplätzen oder Schwimmbädern. Zudem solle das Engagement über mehrere Jahre fortgesetzt werden. Als Vorbild nannte die Ministerin Brandenburg, wo ein gemeinsames Vorgehen von Kommunen und Land inzwischen Erfolge im Kampf gegen den Schädling zeige.

Dieser tritt in diesem Jahr wegen des lange Zeit heißen und trockenen Wetters besonders häufig auf. Vor allem in der Altmark sind viele Kommunen betroffen. Die Kreise sind auch weiterhin zuständig, fühlten sich aber zuletzt mit der Aufgabe alleingelassen. "Seehausen hat mehr Eichen als Menschen. In dieser Relation überfordert das die dortigen finanziellen Ressourcen", räumte Grimm-Benne an einem Beispiel ein. Die Raupen leben in Nestern an Eichenbäumen. Sie bilden Härchen aus, die bei Berührung zu allergischen Reaktionen führen können.

In diesem Jahr bleibt nur noch ein schmaler Korridor im Kampf gegen die Tiere: Zwei bis drei Wochen lang könnten sie noch abgesaugt und abgesammelt werden. Dafür stellt das Land Soforthilfen bereit.