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Landeschef der Tafeln fordert höheres Rentenniveau

30.12.2017, 12:54

Magdeburg (dpa/sa) - Angesichts des steigenden Zulaufs von Rentnern bei den Tafeln in Sachsen-Anhalt haben die Einrichtungen eine deutliche Erhöhung des Rentenniveaus gefordert. Mittelfristig müsse es wieder auf 50 Prozent steigen, um Altersarmut wirksam zu bekämpfen, teilte Verbandschef Andreas Steppuhn am Samstag mit. In Ostdeutschland sei ein gutes Rentenniveau von besonderer Bedeutung, da viele Menschen hier nach der Wiedervereinigung mit langer Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen konfrontiert gewesen seien.

Steppuhns Angaben zufolge steigt hierzulande die Zahl der Senioren, die bei den Tafeln gespendete Lebensmittel beziehen. Damit liegt Sachsen-Anhalt im deutschlandweiten Trend: Laut Bundesverband der Tafeln ist jeder vierte Bedürftige, den die Tafeln mit Essen versorgen, ein Rentner. 2007 war der Anteil halb so groß.

Der Landeschef der Tafeln, Steppuhn, sitzt auch für die SPD im Magdeburger Landtag. Die Bundespolitik müsse die Renten armutsfest machen, forderte Steppuhn. Er erwarte, dass SPD und Union bei den Sondierungen für die künftige Bundesregierung die Rentenpolitik ganz oben auf die Tagesordnung setzten. Die Parteien wollen vom 7. Januar an über eine mögliche Fortsetzung der großen Koalition beraten.

Derzeit liegt das Rentenniveau bei gut 48 Prozent des deutschen Durchschnittslohns. Experten rechnen damit, dass es in den kommenden 30 Jahren auf 42 Prozent sinkt, wenn die Politik nicht gegensteuert.