Debatte über Corona-Schutzimpfung für Kinder Ärztekammer Sachsen-Anhalt bekräftigt STIKO: Keine vorschnelle Corona-Impfung von Kindern
Sollten Kinder und Jugendliche gegen Corona geimpft werden dürfen? Am Donnerstag äußerte sich zu dieser Debatte die Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Magdeburg - Mögliche Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche sorgen weiter bei Kinderärzten und Virologen für Skepsis. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) steht einer allgemeinen Impfempfehlung kritisch gegenüber. Bisher ist noch kein Impfstoff für Kinder in Deutschland zugelassen. Dennoch plant Gesundheitsminister Spahn ein Impfangebot bis Ende August.
"Keine vorschnelle Covid-Impfung von Kindern" - dafür hat sich nun der Vorstand der Ärztekammer Sachsen-Anhalt einstimmig und nachdrücklich am Donnerstag, 27. Mai, ausgesprochen. "Bei der Frage einer möglichen Impfempfehlung, ist den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen", so heißt es in der Pressemitteilung.
Corona-Schutzimpfung für chronisch erkrankte Jugendliche
Damit unterstützt die Ärztekammer Sachsen-Anhalt ausdrücklich verschiedene STIKO-Mitglieder, die schon erkennen lassen haben, dass es keine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche geben wird. Zudem warnt der Vorstand die Politik davor, Empfehlungen, die auf ärztlichen Sachverstand basieren, zu negieren.
Bei einer Corona-Schutzimpfung für chronisch erkrankte Jugendliche sehe das schon anders aus. So heißt es in der Stellungnahme: "Ausdrücklich positiv wird die Möglichkeit bewertet, dass in absehbarer Zeit chronisch erkrankte Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren mit einem mRNA-Impfstoff vor COVID geschützt werden können."
COVID-19-Sterblichkeit von Kindern in Deutschland 0,0002 Prozent
Dr. Gunther Gosch, Mitglied des Vorstandes erklärt: "Aktuellen Erhebungen zur Folge beträgt die COVID-19-Sterblichkeit von Kindern in Deutschland 0,0002 Prozent. Kinder spielen im epidemiologischen Geschehen eine untergeordnete Rolle." Dies ist für die Abwägung der Notwendigkeit einer Immunisierung bedeutsam.
"Aktuellen Erhebungen zur Folge beträgt die COVID-19-Sterblichkeit von Kindern in Deutschland 0,0002 Prozent."
Dr. Gunther Gosch
Dr. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt betont zudem: "Es wird als unzulässig und wissenschaftlich nicht belegbar angesehen, das Recht auf Bildung, der Besuch einer Kindertagesstätte oder die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mit einer Impfung zu verknüpfen. Das ist nicht verhältnismäßig und verfassungsrechtlich bedenklich."