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Ost & West Magdeburg will Einheitszentrum in die Stadt holen

Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt bringt sich als Standort für ein Zukunftszentrum Deutsche Einheit ins Spiel. Die auf Bundesebene geplante, prestigeträchtige Begegnungs- und Forschungsstätte soll Ost und West versöhnen.

Von Alexander Walter 17.06.2021, 16:44
Ein Reisebus fährt am Magdeburger Dom vorbei. Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt will sich als Standort für ein Zukunftzentrum Deutsche Einheit bewerben.
Ein Reisebus fährt am Magdeburger Dom vorbei. Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt will sich als Standort für ein Zukunftzentrum Deutsche Einheit bewerben. Foto: dpa

Magdeburg - Sachsen-Anhalt bewirbt sich als Standort für ein „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. „Wir werden unseren Hut in den Ring werfen“, sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe am Donnerstag der Volksstimme.

Die Landeshauptstadt Magdeburg bringt sich dabei als Kandidat in Stellung: „Wir haben schon im März Interesse bekundet“, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). Die Stadt habe dazu ein Papier erarbeitet. Geht es nach der Fraktion „Grüne-Future!“ im Stadtrat, werden die Fraktionen in der nächsten Ratssitzung einen gemeinsamen Antrag stellen. Darin soll die Stadt auch offiziell aufgefordert werden, eine Bewerbung einzureichen, sagte Fraktionsvorsitzender Olaf Meister.

Das Zukunftszentrum soll als Begegnungsstätte zur Versöhnung zwischen Ost und West - auf deutsch-deutscher, aber auch auf europäischer Ebene - beitragen, Verwerfungen der Deutschen Einheit aufarbeiten und Forschungsstätte mit Blickrichtung auf die Zukunft sein.

Am Mittwoch hatten der Ostbeauftragte der Bundesregierung Marco Wanderwitz (CDU) und Brandenburgs ehemaliger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) als Vorsitzende einer Arbeitsgruppe, die das Konzept entwickelt hat, Eckpunkte vorgestellt. Katrin Budde, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Sachsen-Anhalt, sitzt ebenfalls im Gremium.

Das Zentrum solle in jedem Fall in Ostdeutschland gebaut werden, ergänzte Wanderwitz. Der Standort werde in einem Wettbewerb ermittelt, müsse nicht zentral gelegen, aber für internationale Gäste gut erreichbar sein. Der Bau eines Zentrums zur Erforschung gesellschaftlicher Umbrüche soll demnach bis 2027 fertig sein. Neben Magdeburg gibt es Platzeck zufolge bereits weitere Interessenten für die Einrichtung.

Laut „Süddeutscher Zeitung“ ist eine 200-Millionen-Euro-Investition mit rund 180 Arbeitsplätzen geplant. Am 7. Juli soll sich die Bundesregierung mit dem Projekt befassen.