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Rundfunk in Mitteldeutschland MDR büßt Reichweite ein

Studie: Viele große Sender verlieren Hörer, aber Radio Brocken ist der Gewinner

Von dpa/aw Aktualisiert: 31.03.2022, 08:19
Gleich mehrere MDR-Sender haben laut einer neuen Erhebung stark an Reichweite eingebüßt.
Gleich mehrere MDR-Sender haben laut einer neuen Erhebung stark an Reichweite eingebüßt. Foto: dpa

Magdeburg - Die Radionutzung in Deutschland bleibt auf hohem Niveau. Das zeigt die aktuelle repräsentative Umfrage „ma 2022 Audio I“ der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma).

Etwa 52,1 Millionen Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren schalteten demnach zwischen Montag und Freitag das Radio ein. Bei der vorherigen Erhebung, die im Juli 2021 vorgestellt worden war, hatte die Zahl noch bei 52,7 Millionen gelegen.

Die durchschnittliche Verweildauer bei den klassischen Radioangeboten sank im Vergleich zur vorherigen Erhebung leicht um 5 auf 254 Minuten.

Mehrere Sender des Mitteldeutschen Rundfunks haben laut der Erhebung an Reichweite eingebüßt. So verlor „MDR Sachsen-Anhalt“ 17,6 Prozent – das entspricht einem Minus von 36000 Hörerkontakten pro Stunde (an Werktagen). „MDR Jump“ büßte 11,2 Prozent ein (-33000 Hörerkontakte). Auf der Liste der reichweitenstärksten deutschen Sender rangiert Jump damit auf Platz 16 (262000 Hörer pro Stunde), MDR Sachsen-Anhalt auf Rang 31 (169000).

Auch der private Radiosender SAW verlor um 8,5 Prozent (-16000 Hörerkontakte). Im Ranking steht er auf Platz 28 (172000 Hörer). Der ebenfalls private Sender Radio Brocken dagegen legte von hinteren Positionen kommend um 12,9 Prozent zu (+11000 Hörerkontakte). Insgesamt steht der Sender jetzt auf Platz 55 mit 96000 Hörern.

MDR-Sprecher Michael Naumann verwies auf Anfrage auf eine andere Bezugsgröße als die in der „ma 2022 Audio I“ erfassten Hörer pro Stunde – die sogenannte Tagesreichweite. Lege man diese zugrunde, verzeichneten MDR Jump, MDR Aktuell, MDR Klassik und MDR Kultur im Sendegebiet Zuwächse, sagte er.

Die Tagesreichweite sei zur Bewertung der Hörernutzung besser geeignet als die Hörer pro Stunde, da sie auf Befragungen und nicht auf Prognosewerten beruhe, so der MDR-Sprecher. Insgesamt schalteten täglich 3,07 Millionen Hörer Radiosender des MDR ein.

Naumann ergänzte: „Richtig ist allerdings auch, dass wir bei den MDR-Landesprogrammen und bei MDR Sputnik Rückgänge verzeichnen.“ Radio-Brocken-Sprecher André Gierke sagte der Volksstimme zur gestiegenen Reichweite seines Senders:

„Das überproportionale und im Vergleich zum Wettbewerb deutliche Wachstum unserer Streamabrufe hat uns bereits hoffnungsvoll auf die heutige MA-Ausweisung schauen lassen.“ Die Steigerung der Hörerzahlen bewerte man keineswegs als rein statistische Schwankung, ergänzte er.

In den vergangenen Monaten habe man unter anderem „unwahrscheinlich viel Zeit“ in die Platzierung von Themen investiert, die die Menschen im Land bewegen.

Bei der Erhebung „ma 2022 Audio I“ wurden jeweils knapp 66000 Menschen ab 14 Jahren in der deutschsprachigen Bevölkerung in zwei Wellen befragt.