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Vorbereitung auf Intel Wie Magdeburg ans ICE-Netz angeschlossen werden soll

Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium beantragt mit Blick auf die Ansiedlung des Chipkonzerns Intel neue Schnellbahn-Linien.

Von Jens Schmidt Aktualisiert: 06.07.2023, 14:52
Ein seltenes Bild: Ein ICE in Magdeburg. Künftig soll sich das ändern.
Ein seltenes Bild: Ein ICE in Magdeburg. Künftig soll sich das ändern. Symbolfoto: dpa

Magdeburg - Der Baustart des US-Chipkonzerns Intel in Magdeburg rückt näher, der Konzern peilt einen Produktionsbeginn 2028 an. „Wir erwarten einen deutlichen Anstieg des Personenverkehrs auf der Schiene, wir müssen jetzt agieren“, sagte Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP). Ihre Fachleute haben ein Konzept erarbeitet, das an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) geht. „Unsere Forderungen sind maßvoll“, sagte Hüskens. Kern des Antrags ist eine bessere Anbindung Magdeburgs.

ICE-Netz in Sachsen-Anhalt: Was wird gefordert?

Magdeburg – Berlin: Ein Intercity soll die Fahrtzeit von 100 auf etwa 60 Minuten verkürzen. Angestrebt wird mindestens ein Zwei-Stunden-Takt. Das wäre laut Hüskens schnell umsetzbar. Spätestens ab 2025.

Hamburg – Magdeburg - Frankfurt/Main: Sachsen-Anhalt beantragt eine neue ICE-Nord-Süd-Achse. Von Hamburg über Stendal und Magdeburg nach Frankfurt/Main beziehungsweise Nürnberg. Das wäre schnell umsetzbar, da die Fahrzeit zwischen Hamburg und Nürnberg auf dieser neuen Route nur 20 Minuten länger dauert als auf der heute genutzten Strecke über Hannover, haben Fachleute des Ministeriums errechnet.

Sachsen-Anhalt schlägt eine neue ICE-Nord-Süd-Achse sowie eine IC-Linie nach Berlin vor.
Sachsen-Anhalt schlägt eine neue ICE-Nord-Süd-Achse sowie eine IC-Linie nach Berlin vor.
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Noch schneller ginge es ab 2029. Die Bahn plant nämlich für 2028, den Abschnitt Stendal – Uelzen zweigleisig für Tempo 160 auszubauen. Sachsen-Anhalt drängt darauf, zudem auch den Abschnitt Stendal – Magdeburg von 120 auf 160 hochzurüsten. Dann wäre die Route über Magdeburg genau so schnell wie über Hannover (Hamburg – Frankfurt: 4 Stunden 20 Minuten).

Außerdem hätte Magdeburg direkte Anschlüsse an die Flughäfen Frankfurt/Main und Hamburg sowie nach Nürnberg und München. Zudem sollen im Wechsel Züge aus und nach Rostock in die neue Nord-Süd-Achse eingebunden werden.

Berlin – Harz: Beantragt wird auch ein Intercity von Berlin in den Harz mit Halt in Halberstadt. Denkbar wäre auch ein Stopp in Osterweddingen vor den Toren der künftigen Intel-Fabriken. Allerdings werden dafür Hybridzüge benötigt: Loks, die auf elektrifizierter und auf normaler Strecke fahren können.