Kriminalität Landtag befasst sich mit Mord an Studentin
Der Landtag von Sachsen-Anhalt befasst sich am Donnerstag und Freitag auf Antrag der Linken mit dem Mord an der chinesischen Studentin.
Magdeburg/Dessau l Die brutale Tötung soll zunächst im Innenausschuss und dann im Rechtsausschuss erörtert werden. „Der Aufklärungsbedarf ist enorm", erklärten am Dienstag die Linke-Politikerinnen Eva von Angern und Henriette Quade. „Innerhalb von etwas mehr als zehn Jahren ereignen sich in ein und demselben Polizeirevier Vorgänge, die eigentlich als unvorstellbar gelten und Vertrauen in die Sicherheitsbehörden erschüttern." Die Linke wirft die Frage auf, warum nicht der Generalstaatsanwalt den Fall auf seinen Tisch zieht. Innen- und Justizministerium müssten in den Landtags-Ausschüssen „lückenlos und transparent" berichten.
Am Montag hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) dem Leiter des Dessauer Polizeireviers, Jörg S., mit sofortiger Wirkung die Ausübung der Dienstgeschäfte untersagt. Der Beamte und Stiefvater des Tatverdächtigen im Mordfall der chinesischen Studentin sei dem moralischen Anspruch an Führungspersonal innerhalb der Polizei nicht mehr gerecht geworden, sagte er.
Der Revierleiter und seine Frau Ramona S., Mutter des Tatverdächtigen und ebenfalls Polizistin, hatten am Freitag – am Tag nach der Trauerfeier für die chinesische Studentin – ein Gartenlokal wiedereröffnet und gefeiert. Beide waren zu dem Zeitpunkt offiziell krankgeschrieben.
Derzeit laufen die Ermittlungen zur brutalen Tötung der chinesischen Studentin. Der 20 Jahre alte Polizistensohn und seine gleichaltrige Partnerin sitzen wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.