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trinken aus dem hahn Leitungswasser: Wie viel kostet es in Sachsen-Anhalt und wie gesund ist es?

Das Umweltbundesamt in Dessau legte kürzlich fest, dass nur noch Leitungswasser bei ihren Veranstaltungen zum Einsatz kommt. Doch wie gesund ist das Wasser aus dem Hahn eigentlich und wie viel kostet es in Sachsen-Anhalt?

Aktualisiert: 24.05.2022, 15:23
Leitungswasser ist für viele Menschen eine unkomplizierte Alternative zu Mineralwasser.
Leitungswasser ist für viele Menschen eine unkomplizierte Alternative zu Mineralwasser. Foto: IMAGO/Symbol/Petra Schneider

Magdeburg/DUR/lb - Beim Umweltbundesamt in Dessau kommt künftig nur noch Leitungswasser in die Gläser. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Institutionen, Betriebe, Kantinen oder auch private Haushalte gänzlich auf Wasser aus dem Hahn umsteigen.

Viele fragen sich jedoch, ob Leitungswasser bedenkenlos als Alternative zu Mineralwasser getrunken werden kann. Und was kostet es die Bürger in Sachsen-Anhalt überhaupt? Ein Überblick.

Ist Leitungswasser gesund?

Laut der deutschen Verbraucherzentrale ist Leitungswasser ein idealer Durstlöscher. Es ist in Deutschland überall von sehr guter Qualität. Sofern keine Bleileitungen im Haus sind, kann es problemlos getrunken werden. Denn die Qualität von Leitungswasser ist durch die Trinkwasserverordnung vorgegeben, welche das Gesundheitsamt überprüft.

Das Umweltbundesamt hat zudem nach einer Auswertung aller behördlichen Trinkwasseranalysen zwischen 2014 und 2016 festgestellt: Das Leitungswasser in Deutschland ist flächendeckend von sehr guter Qualität.

Auch für den Körper ist Leitungswasser keineswegs eine schlechtere Alternative, was den Mineralgehalt betrifft. Wie hoch der Anteil der Spurenelemente jedoch wirklich ist, hängt vor allem von der Zusammensetzung des Bodens in der jeweiligen Region ab. Prinzipiell sind aber lebenswichtige Stoffe wie Magnesium, Calcium oder Natrium auch in Leitungswasser enthalten.

Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass die Düse am Wasserhahn nicht verkeimt ist oder hauseigene Boiler regelmäßig gewartet werden, denn das könnte Keime wie krankmachende Coli-Bakterien begünstigen. Als Tipp verrät die Verbraucherzentrale: Lassen Sie das Wasser vor der Benutzung als Trinkwasser immer so lange laufen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Dann ist es frisch.

Was kostet ein Liter Leitungswasser in Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt wird zur allgemeinen Mengengebühr noch eine Grundgebühr dazu gerechnet. Matthias Stoffregen, Pressesprecher des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt auf Anfrage: "In der Regel verlangen die Wasserversorger neben der Mengengebühr noch eine Grundgebühr, so dass ein Vergleich der reinen Mengengebühr, die durchschnittlich auch heute noch unter 2 Euro je 1000 Liter liegen dürfte, in die Irre führt."

Weiter fügt er hinzu "Wenn man die Grundgebühr mit einbezieht, dürften die realen Kosten zwischen drei und vier Euro je 1000 Liter liegen. Das wären dann zwischen 0,3 und 0,4 Cent je Liter Trinkwasser, geliefert frei Haus."

Wie lange ist abgefülltes Leitungswasser haltbar?

Das Bundeszentrum für Ernährung hat veröffentlicht, dass Deutsches Leitungswasser so streng kontrolliert und so keimarm ist, dass es theoretisch keine begrenzte Haltbarkeit habe. Allerdings natürlich nur unter idealen Umständen. Da Wasser aus der Leitung in der Regel nicht steril abgezapft wird, gelangen zum Beispiel Umweltkeime aus der Luft in das Wasserglas. Dann ist es wichtig, dass es möglichst kühl und lichtarm gelagert wird. Auch kleine Verschmutzungen in Flaschen oder Gläsern führen bei Wärme zur Keimbildung.

Wie umweltfreundlich ist Leitungswasser?

Laut der deutschen Verbraucherzentrale ist die Klimabelastung durch Mineralwasser in Deutschland fast 600 mal höher als bei Leitungswasser. Gewinnung, Verpackung, aber vor allem die Transportwege wirken sich negativ auf die Umweltbelastung aus. "Im Falle einer bundesweiten CO2-Ersparnis durch den Umstieg von Mineralwasser auf Leitungswasser wäre die Ersparnis so hoch wie das anderthalbfache des innerdeutschen Flugverkehrs (vor Corona) pro Jahr", heißt es auf der Internetseite der Verbraucherzentrale.