Leseranwältin: Wie Journalisten an Informationen gelangen

Magdeburg - Um Tag für Tag die aus Sicht der Redaktion wichtigsten Informationen herauszufinden, nutzen Journalistinnen und Journalisten viele Wege. Sie führen Gespräche, forschen in Archiven, durchforsten das Internet. Doch keine Redaktion der Welt wäre in der Lage, überall nonstop und höchstpersönlich dabei zu sein, wo etwas Interessantes geschieht oder besprochen wird. Darum nutzt auch die Volksstimme das Angebot von Nachrichtenagenturen wie zum Beispiel der dpa (Deutsche Presseagentur), die mit einem dichten Korrespondentennetz national und international vertreten sind.

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Aber Journalisten sind doch zur Sorgfalt verpflichtet und müssen sicherstellen, dass alles, was sie veröffentlichen, richtig ist. Müssten sie dann nicht auch all die Nachrichten, die Agenturen zuliefern, noch einmal selbst überprüfen? Wenn eine Zeitung eine Meldung aus einem anderen Medium übernimmt („wie bereits das …-Magazin berichtete“), gilt schließlich auch der Grundsatz: Nur weil etwas schon woanders veröffentlicht wurde, muss es nicht automatisch richtig sein. Die Redaktion muss sich dessen selbst vergewissern.

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Anders ist das jedoch bei Meldungen, die von anerkannten Nachrichtenagenturen stammen. Diese zählen zu den sogenannten privilegierten Quellen. Medien dürfen sich – wenn es keine offensichtlichen Anhaltspunkte für konkrete Zweifel gibt – in der Regel darauf verlassen, dass die ebenfalls zur journalistischen Sorgfalt verpflichteten Agenturen korrekt berichten. Die Rechtsprechung hat dies vielfach bestätigt, weil eine umfassende und aktuelle Berichterstattung nicht mehr möglich wäre, wenn jedes Medium alle Agenturmeldungen nachrecherchieren müsste.

Unfehlbar sind allerdings weder Zeitungsredaktionen noch Nachrichtenagenturen. Wenn Sie also einmal einen Fehler oder auch nur eine missverständliche Formulierung entdecken, teilen Sie uns das bitte mit.