1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Klima-Protest: Mit Video: Kleber adé - Letzte Generation zieht im Schneckentempo durch Halle

Klima-Protest Mit Video: Kleber adé -  Letzte Generation zieht im Schneckentempo durch Halle

Mit einem sogenannten Protestmarsch haben Klimaaktivisten von „Letzte Generation“ am Mittwoch in Halle versucht, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. „Heute wird sich keiner ankleben“, hieß es schon zu Beginn. Mehr dazu im Video.

Von Stephan Lohse Aktualisiert: 29.06.2023, 10:02
Protestmarsch für das Klima: Aktivisten der "Letzten Generation" ziehen am Mittwoch durch Halle. 
Protestmarsch für das Klima: Aktivisten der "Letzten Generation" ziehen am Mittwoch durch Halle.  (Foto: Stephan Lohse)

Halle (Saale)/DUR – In einem sogenannten „Protestmarsch“ sind Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ am Mittwochnachmittag durch Halle gezogen.

Mit knapp 30 Teilnehmern ging es von der Willy-Brandt-Straße über den Rannischen Platz zur Torstraße. Die weitere Route sollte über den Glauchaer Platz (Knoten 46) bis zum Hallmarkt in der Innenstadt führen.

Im Video: Klima-Aktivisten protestieren erneut in Halle 

 
Letzte Generation Klimaaktivisten demonstrieren erneut in Halle.(Kamera: Stephan Lohne, Schnitt: Bernd Stiasny)

Bereits vor Beginn hatten die Organisatoren klargestellt: Dass es bei dem Protestmarsch von „Letzte Generation“ in Halle nicht ums Hinsetzen und Ankleben gehen sollte. Man wolle in Bewegung bleiben – wenn auch langsam. Tatsächlich wurde den Teilnehmern eingeschärft, sich an diesem Tag keinesfalls auf die Straße zu setzen, auch dann nicht, wenn sich ein Demonstrant unwohl fühle. Man wolle die Polizei nicht herausfordern.

Geplant war allerdings, den Straßenverkehr zu stören. „Wir wollen die Störung maximieren“, gab einer der Organisatoren die Richtung vor. Und so setzte sich der Zug am Nachmittag langsam in Bewegung – sehr langsam. Allein für die ersten 600 Meter brauchte „Letzte Generation“ rund 45 Minuten.

Kaum Staus durch Klimaschutz-Protest der Letzten Generation in Halle

Allerdings gab es trotz des Schneckentempos nur wenige Staus. Die Polizei, die offenbar mit deutlich Schlimmerem gerechnet hatte und auch eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) im Einsatz hatte, lenkte den Verkehr vorausschauend um.

Kaum ein Autofahrer musste auf dem ersten Abschnitt länger warten. Zudem hatte die Polizei ein Kommunikationsteam im Einsatz, das Autofahrer über den Grund des Staus informierte und damit offenbar viel Druck vom Kessel nahm.

Während des Protestmarsches in Halle versuchten Polizeibeamte den Verkehr am Laufen zu halten.
Während des Protestmarsches in Halle versuchten Polizeibeamte den Verkehr am Laufen zu halten.
Foto Stephan  Lohse

Auf dem ersten Teilstück gab es so nur wenige Unmutsbekundungen, die von Polizei und Demoteilnehmern stoisch überhört wurden. Lediglich als ein Mann auf der Willy-Brandt-Straße mit seinem Handy auf Tuchfühlung zur Demo gehen wollten, zeigten die Polizisten kurz aber unaufgeregt Präsenz.

Gegen 18.30 Uhr teilte die Polizei Halle via Twitter mit, dass die Versammlung beendet wurde. Der Einsatz lief demnach friedlich.

Letzte Generation: Bereits zwei Klebe-Blockaden in Halle

Laut Teilnehmern war es der zweite Protestmarsch von „Letzte Generation“ in Halle. In der Vergangenheit kam es zudem zu zwei Klebe-Protesten in der Stadt. Am Rosenmontag hatten Aktivisten die Professor-Friedrich-Hoffmann-Straße am Rand der Innenstadt blockiert. Vor wenigen Wochen wurde dann die Kreuzung Paracelsusstraße/B100 blockiert.

Die Protestformen von „Letzte Generation“ werden vielerorts kritisch bewertet. In Bayern wird gegen die Gruppe wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt.

Die Klimaschutzaktivisten selbst bestreiten vehement, kriminell zu sein. Ihre derzeitigen Forderungen sind Tempo 100 auf Autobahnen und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Verkehr.