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Luftverschmutzung Stickoxid-Grenzwert in Halle eingehalten

Stickoxide aus Diesel-Abgasen belasten die Luft. Auch Halle liegt seit Jahren über dem EU-Grenzwert. Neue Zahlen deuten Besserung an.

31.01.2019, 06:04

Halle/Dessau-Roßlau (dpa) l Erstmals seit vielen Jahren hat Halle den EU-Grenzwert für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten. Wie aus einer ersten Bilanz des Umweltbundesamtes (UBA) hervorgeht, lag der Wert 2018 im Jahresmittel bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das entspricht exakt dem maximal zulässigen Wert. 2017 waren an der Messstation Paracelsusstraße noch 43 Mikrogramm ermittelt worden, 2015 sogar 49 Mikrogramm. Die UBA-Auswertung liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Halle ist seit Jahren die einzige Stadt in Sachsen-Anhalt, in der der Grenzwert regelmäßig überschritten wird. NO2 in Städten stammt zu einem großen Teil aus Diesel-Abgasen und ist der Grund für Diesel-Fahrverbote, wie es sie in Stuttgart und Hamburg bereits gibt.

Insgesamt hat die Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase in Deutschland leicht abgenommen, wie die UBA-Auswertung zeigt. Der Rückgang betrug im Mittel der verkehrsnahen Messstationen etwa zwei Mikrogramm pro Kubikmeter. Mindestens 35 Städte überschritten jedoch auch 2018 den EU-Grenzwert. Für 28 Orte, deren Luft 2017 zu stark mit NO2 belastet war, sind die entscheidenden Maximalwerte demnach erst im Mai verfügbar.

Neu unter den Städten mit zu hoher Belastung ist Leipzig. Dort stieg der Wert von 40 Mikrogramm im Jahr 2017 auf 42 Mikrogramm im vergangenen Jahr. Die höchste Belastung hat Stuttgart mit 71 Mikrogramm pro Quadratmeter, gefolgt von München mit 66 Mikrogramm.

Das Umweltbundesamt (UBA) bekommt die Daten von den Umweltbehörden der Länder geliefert. Die Bilanz beruht auf Daten der Messstationen, die automatisch und stündlich Werte liefern. Im Mai kommen laut UBA die Werte sogenannter Passivsammler dazu, die noch ausgewertet werden. Die Kommunen betreiben auch eigene Messstationen, die aber für die EU-Richtlinie zu Luftschadstoffen nicht relevant sind.

Um die Situation an der Paracelsusstraße in Halle in den Griff zu bekommen, setzen Land und Stadt auf Tempolimits und verkehrslenkende Maßnahmen. Fahrverbote hält das Landesumweltministerium nicht für verhältnismäßig. Entlastung erhofft man sich auch von einer lange angekündigten Umgehungsstraßen, die in einigen Jahren fertig werden soll.