Neue Sonderausstellung im Besucherzentrum bei Wangen im Burgenlandkreis öffnet morgen / Schau zeigt 100 Exponate bis 4. November Mammut-Baby Lyuba als Replik bei Eiszeitriesen in der Arche Nebra
Nebra (dapd) l Das Besucherzentrum Arche Nebra bei Wangen im Burgenlandkreis setzt seine Reihe der Sonderschauen zur Erdgeschichte fort. Nachdem im vergangenen Jahr "Ötzi - Tod im Eis" gezeigt wurde, geht eine neue Ausstellung noch weiter zurück: Unter dem Titel "Eiszeitriesen - Mammuts in Nebra" stehen ab morgen ausgestorbene Tiere der Eiszeit im Mittelpunkt der neuen Präsentation.
Ausgestellt werden Knochenfunde, Skelette und Repliken, sagte gestern die Geschäftsführerin der Arche Nebra, Bettina Pfaff. Präsentiert werden unter anderem Skelette einer Mammut-Familie. Die drei Skelette eines Weibchens, Männchens und eines Jungtiers stammen aus dem sibirischen Permafrostboden.
Sie wurden den Angaben zufolge aus Knochen von verschiedenen Fundstätten zusammengesetzt. Zudem komplettierten Repliken der Venusstatuetten von Nebra und weitere Funde unter anderem zu Riesenhirsch, Höhlenbär und Moschusochse die Ausstellung. Etwa 100 Exponate werden bis 4. November gezeigt.
Eiszeitjäger im Unstruttal
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die nachgebildete Mumie des Mammut-Babys Lyuba. Vor 40000 Jahren soll das kleine Mammut im Alter von wenigen Monaten im Schlamm erstickt sein, als seine Herde einen Fluss überquerte. Sowohl die Skelette also auch lebensgroße Nachbildungen der Eiszeittiere zeigten, "wie eindrücklich Größe und Masse der Tiere" waren, betonte Pfaff.
Die Rekonstruktionen und originalen Knochenfunde der Mammuts sind Teile einer Wanderausstellung einer Moskauer Firma. Zuletzt waren sie im Neanderthal Museum im nordrhein-westfälischen Mettmann zu sehen. Ergänzt wird die Schau von Leihgaben unter anderem vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
70000 Besucher bislang
Wie die Geschäftsführerin des Besucherzentrums sagte, wurden bei Ausgrabungen in Nebra vor etwa 50 Jahren Knochen von Wildpferd, Ren, Eisfuchs und Schneehase gefunden, die auf einen altsteinzeitlichen Lagerplatz und die Existenz von Eiszeitjägern im Unstruttal verweisen.
Für die Schau gibt es nur kombinierte Karten zum Preis von 9,50 Euro, die auch zum Besuch des Planetariums und zur Dauerausstellung berechtigen. Ermäßigt kostet das Kombi-Ticket 5,50 Euro, die Familienkarte 20 Euro.
Das Besucherzentrum wurde vor fünf Jahren eröffnet. Rund 70000 Besucher zählte das Haus im vergangenen Jahr, 55000 davon sahen die "Ötzi"-Ausstellung. Ähnlich hoch sind die Erwartungen für die aktuelle Sonderschau.