Marx steht wieder hoch im Kurs

Trier (dpa/vs) l Diebe haben bereits 60 von 500 Karl-Marx-Figuren aus einer Freiluft-Installation in Trier gestohlen. Die Täter kämen meist abends oder nachts, um die ein Meter großen Kunststoff-Figuren von Ottmar Hörl zu klauen, sagte Kunstagent Christoph Maisenbacher. Und das, obwohl die Installation rund um die Uhr von einem Wachschutz bewacht wird.

Da eine Figur 300 Euro koste, sei ein Schaden von rund 18 000 Euro entstanden. "Wir sind enttäuscht", klagte Maisenbacher.

Vor gut einer Woche war die Schau der roten und orangen "Mini-Marxe" an der Trierer Porta Nigra eröffnet worden. Seitdem schrumpft sie: 150 Figuren seien bereits verkauft, 60 gestohlen, sagte der Agent. Da weitere 100 Figuren vorbestellt seien, würden ab Donnerstag vorsorglich weitere "Marxe" aus der Installation entfernt.

Die Figuren gingen an Orte in Deutschland, aber auch nach Frankreich, nach Dänemark und in die Schweiz. Am begehrtesten seien die hellen Rottöne. Anlass für die Kunstaktion ist der 195. Geburtstag des in Trier geborenen Philosophen Karl Marx (1818-1883).

Ottmar Hörl ist für seine Installationen im öffentlichen Raum bekannt: 2012 gestaltete er 1000 Rosen in Zweibrücken, 2006 waren es 1200 Zwerge in Karlsruhe. 2010 hatte er 800 Luther-Statuen auf dem Wittenberger Marktplatz platziert. Die Aktion war zwar von einzelnen Kirchenvertretern als "peinlich" und "sinnlos" kritisiert worden, aber gestohlen wurde keiner der Lutherzwerge.

Die Trierer Installation soll am 26. Mai enden - falls dann noch ein Marx dort steht.