Wohnraum Mehr Platz für Sachsen-Anhalter
Die Menschen im Land haben immer mehr Wohnfläche zur Verfügung. Eine Durchschnittswohnung ist 80 Quadratmeter groß.
Magdeburg (dpa) l Den Sachsen-Anhaltern steht im Durchschnitt immer mehr Wohnraum zur Verfügung. Pro Kopf hatte nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Freitag im Jahr 2015 jeder etwa 45,9 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Das ist der höchste jemals errechnete Wert. Zehn Jahre zuvor waren es noch 41,2 Quadratmeter, im Jahr 1995 sogar nur 36,7 Quadratmeter. Damit hat sich der im Schnitt pro Einwohner genutzte Wohnraum innerhalb von 20 Jahren um rund ein Viertel vergrößert.
Sachsen-Anhalt liegt mit den Wohnraum-Zahlen annähernd im bundesdeutschen Mittel. Besonders viel Platz haben die Saarländer mit zuletzt 53,1 Quadratmetern. Eng ist es in Hamburg mit durchschnittlich 39,8 Quadratmetern. Eine durchschnittliche Wohnung war im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt 80,1 Quadratmeter groß und verfügte über 4,1 Räume, inklusive Küche, wie die Statistiker weiter mitteilten. Insgesamt gab es am Jahresende 1 286 282 Wohnungen. Damit ist die Zahl der Wohnungen in Sachsen-Anhalt das zweite Jahr in Folge gestiegen. Das Plus lag 2015 bei 607 Wohnungen.
Im Land gibt es zugleich immer mehr Ein- und Zweifamilienhäuser, während die Zahl der Mehrfamilienhäuser leicht sinkt. Das liegt vor allem an vielen neuen Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser, bei denen im vergangenen Jahr ein Plus von 15,2 Prozent verzeichnet wurde. Aber auch der Abriss spielt eine Rolle, allein 2015 sind 198 Mehrfamilienhäuser verschwunden. Dabei fallen inzwischen aber immer weniger Plattenbauten den Abrissbaggern zum Opfer, sondern zunehmend ältere Gebäude, die in den 1960er Jahren oder früher gebaut wurden.
Nach Angaben der Statistiker gibt es zudem große regionale Unterschiede im Wohnungsbestand. Beispiel Einraumwohnungen: Trotz annähernd gleicher Einwohnerzahlen gibt es davon in Halle mit 9480 wesentlich mehr als in Magdeburg mit 5261. Dafür sind in der Landeshauptstadt Dreiraumwohnungen (47.321) weiter verbreitet als in Halle (42.516).
Landesweit stehen nach Angaben des Verbandes der Wohnungswirtschaft vom Mai rund 37.000 Wohnungen leer. Das ist rund jede achte Wohnung der großen Wohnungsunternehmen. Laut dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen lag die Leerstandsquote mit 11,3 Prozent im Jahr 2015 so hoch wie in keinem anderen Bundesland.