Pferdeshow Apassionata gastierte in Magdeburg Mit elegantem Schritt und wehender Mähne
50 Pferde, drei Esel, ein Muli. Dazu 100 Menschen vor und hinter der
Bühne. Das ist das Team von Apassionata. Gemeinsam zeigten sie die
Pferdeshow am Wochenende in der voll besetzten GETEC-Arena.
Magdeburg. Klassische Musik erklingt in der GETEC-Arena, eine Ballettformation tänzelt durch die Halle. Im Hintergrund eine idyllische Lichtung, dahinter ein Schloss. Die Tänzer verschwinden, drei imposante braune Pferde stürmen die Arena. Es ist "Zeit für Träume".
Das ist der Titel der Apassionata-Show, die derzeit durch Europa tourt. Das Team, bestehend aus Reitern, Pferden, Tänzern und Helfern hinter der Bühne, insgesamt etwa 100 Leute, zeigte sein Programm am Wochenende in der GETEC-Arena.
Die Pferde-Nummern sind eingebettet in die Geschichte von den Freunden Tanya und Michael, die in dem alten Buch "Zeit für Träume" versinken. Dieses Buch entführt sie zum Beispiel an den Strand. Hier zeigen die Reiter Handstand, Rolle und Überschlag über neben und unter ihren galoppierenden Pferden.
Auf wildes Trickreiten folgt die hohe Schule der Reitkunst
Auf wildes Trickreiten folgt hohe Schule. Das Apassionata-Team gibt eine Quadrille zum Besten. Pirouette, Passage, Piaffe... Das ist Dressur auf höchstem Niveau. Deshalb dürfen nur die besten Reiter bei Apassionata mitreiten. "Um die zu finden, schicken wir Scouts durch ganz Europa", sagt Mitarbeiterin Inka Thaysen.
Für die Hauptfiguren Tanya und Michael geht es vom Strand ins Unterwasserreich. Zwei Reiter in glitzernden türkisen Kostümen zeigen ein Pas de Deux, eine Dressur, die zu zweit geritten wird. Die Pferde gehen im Gleichklang zu eigens komponierter Musik. Das ist Harmonie zwischen Reiter und Pferd im Quadrat.
Der nächste Traum spielt an der Londoner Themse; in der Halle fällt Schnee. Vor dieser Kulisse spielt der wohl spektakulärste Apassionata-Teil, die Ungarische Post. Dabei balanciert ein Reiter auf zwei Pferderücken gleichzeitig und lenkt dabei vier weitere Pferde vor sich. Ein Sprung, sechs Pferde, 24 Beine. Das erfordert absolutes Vertrauen, nicht auszudenken, wenn eines der Pferde verweigern würde.
Das schwere Kaltblut macht seine Sache so gut wie der edle Rappe
"Enger Kontakt zwischen Reiter und Pferd, geräumige Transporter und abwechslungsreiches Training seien die Eckpfeiler im Umgang mit den vierbeinigen Stars", sagt Inka Thaysen. Außerdem würden die Reisezeiten möglichst kurz gehalten. "Die Pferde werden nicht von einer Showstadt zur nächsten gebracht, sondern in einem zentral gelegenen "Zwischenstall" untergebracht. Der liegt in der Mitte Deutschlands bei Kassel. Den Pferdealltag unter der Woche beschreibt Inka Thaysen so: "Grasen auf der Koppel, Ausritte und auf die Pferdebedürfnisse abgestimmtes Training." Unverzichtbar während der Show sind das komfortable Stallzelt sowie Tierarzt Uwe Heidbrink, der immer vor Ort ist.
Der Aufwand lohnt sich. Das schwere Kaltblut macht seine Sache genauso gut wie der edle Rappe oder der massive Friese mit der beeindruckenden Mähne. Apassionata lebt von Kontrasten. Besonders deutlich wird das im Schlussbild: Rappen stehen neben Schimmeln, schwere Kalt- neben edlen Warmblütern, Dressurpferde neben Shettlandponys und störrischen Eseln. Nebel steigt auf. Eine Stimme erklingt im Hintergrund und wünscht dem Publikum auch nach der Show viel "Zeit für Träume".
Begeisterter Applaus begleitet die Akteure auf ihrem Weg aus der Arena. In einem Jahr sind sie wieder zurück in Magdeburg - mit ihrem neuen Stück "Die goldene Spur".
Weitere Termine: unter anderem Arena Leipzig (30./31. Dezember), 17. bis 19. Januar O2 World Berlin, 24. bis 26. Januar TUI Arena Hannover.