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Mordfall Li Mutter nahm an Zeugenbefragung teil

Im Mord-Prozess um eine chinesische Studentin in Dessau-Roßlau sagen Zeugen aus, dass Mutter des Angeklagten bei Befragungen dabei war.

28.11.2016, 11:59

Dessau-Roßlau (dpa) l Nach der Ermordung der chinesischen Architekturstudentin Yangjie Li ist die Mutter des Angeklagten als Polizistin bei den ersten Befragungen dabei gewesen. Dies sagte der Ermittlungsleiter als Zeuge im Prozess vor dem Landgericht Dessau-Roßlau aus. Die Polizeibeamtin habe Mitbewohner der Studentin vernommen. Sie sei – wie andere Polizisten auch – aus dem Wochenende in den Dienst versetzt worden.

Die Mutter habe später auch organisiert, dass ihr Sohn, der wenig entfernt vom Fundort der Leiche wohnte, bei der Polizei aussagte – allerdings erst mit mehren Tagen Verzögerung. Er war Zuhause nicht angetroffen worden. Auf die Frage der Vorsitzenden Richterin, ob es Anhaltspunkte für eine Einflussnahme der Mutter auf die Ermittlungen gegeben habe, sagte der Ermittlungsleiter: "Nein."

In dem Prozess sind ein 21 Jahre alter Mann und seine gleichaltrige Partnerin wegen Vergewaltigung und Mordes an der chinesischen Studentin angeklagt. Beide schweigen zu den Tatvorwürfen. Das Innenministerium hatte die Leitung der Ermittlungen von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost nach Halle übertragen, um auch nur den Anschein einer Einflussnahme zu verhindern. Sowohl die Mutter des Angeklagten als auch sein Stiefvater sind Polizeibeamte.