Vier wichtige Partner der Volksstimme liefern rund um die Uhr tausende Meldungen und Bilder Nachrichtenagenturen sind der Draht in die Welt
Um das Geschehen in Deutschland und der Welt aktuell und umfassend abzubilden, hat die Volksstimme wichtige Partner: die Nachrichtenagenturen. So gilt morgens der erste Blick des Redakteurs auf dem Computerbildschirm der Tagesübersicht: Was bieten die Agenturen im Regionalen, der Politik, der Wirtschaft, der Kultur, dem Sport und dem Vermischten an? Was gehört in welcher Form ins Blatt? Was muss redaktionell vertieft werden?
Erkennbar sind die Agenturbeiträge in der Zeitung dann an den Kürzeln dpa, ddp, epd, SID. Sie stehen für die Deutsche Presse-Agentur, den Deutschen Depeschendienst, den Evangelischen Pressedienst und den Sportinformationsdienst. Mit diesen vier Nachrichtenagenturen hat die Volksstimme Verträge.
Das in der Redaktion unterschiedliche Dienste "einlaufen", dient zunächst der Vielfalt der Berichterstattung. Denn die Nachrichtenagenturen haben unterschiedliche Profile.
Die Deutsche Presseagentur, deren Zentrale gerade von Hamburg nach Berlin umgezogen ist, bietet als größte deutsche Agentur den umfassendsten Dienst, der sowohl das nationale Geschehen wie die weltweiten Ereignisse abdeckt. Dazu dient ein Korrespondentennetz rund um den Globus.
Den Deutschen Depeschendienst nutzt die Volksstimme für vertiefende Berichterstattung aus Sachsen-Anhalt und der Bundesrepublik insgesamt, wobei die ostdeutschen Bundesländer einen Schwerpunkt dieses Dienstes bilden. Das hat historische Gründe: Nach der Wende ging die DDR-Nachrichtenagentur ADN im Deutschen Depeschendienst auf.
Der Evangelische Pressedienst ist naturgemäß auf kirchliche sowie auf gesellschaftliche und soziale Themen spezialisiert. In ihrem Auslandsdienst liefert die Agentur speziell aus der Dritten Welt vielfältige Reportagen und Hintergrundberichte.
Der Sportinformationsdienst ist neben der dpa Hauptinformationsquelle für die Sportredaktion. Gerade hier kommt es auf die schnelle Übermittlung von Ergebnissen, Tabellen sowie Berichten von Spielen und Meisterschaften an.
Daran lässt sich ein weiterer Vorteil von mehreren Agenturen als Quellen für die Volksstimme festmachen: Da die Dienste untereinander konkurrieren, liefern sie sich einen Wettbewerb um die schnellste Information. Das ist im Sport genauso wichtig wie in der Politik, wo es etwa auf die sofortige Übermittlung von Wahlergebnissen ankommt.
Das digitale Zeitalter hat auch die Arbeit der Nachrichtenagenturen und den Umgang mit dem von ihnen gelieferten Material revolutioniert. Ehedem tackerten die Meldungen den ganzen Tag über aus dem Fernschreiber – die Redakteure hatten bei der Auswahl des Nachrichtenmaterial Berge von Papier zu bewältigen.
Seit dem Einzug des Computers werden die Nachrichten durch die Agenturen elektronisch übermittelt. Sie können im Redaktionssystem direkt am Bildschirm aufgerufen und in die entsprechenden Zeitungsseiten eingegeben werden. Die Papierform hat dabei nicht ausgedient – ausgewähltes Agenturmaterial wie beispielsweise Vorschauen für den Tag werden wegen der besseren Übersichtlichkeit weiter ausgedruckt.
Beim Redakteur liegt es, die Nachrichten, Berichte und Reportagen auszuwählen, zu gewichten und in der vorgesehenen Größe auf der Seite zu platzieren und zu bearbeiten. Bei rund 650 Nachrichten, die allein dpa täglich im Basisdienst liefert, eine echte Herausforderung, die Erfahrung und journalistisches Können erfordert.
Zur besseren Orientierung im Nachrichtendickicht des Tages versehen die Agenturen ihre Meldungen mit Prioritäten. Wenn eine Eilmeldung auf dem Schirm erscheint, kann das die gesamte Tagesplanung über den Haufen werfen. Dann muss mitunter die Seite komplett umgebaut werden.
Ohnehin werden die Seiten bis in die Abendstunden hinein aktualisiert, neue Fakten oder Hintergründe hinzugefügt, andere Passagen gestrichen. Das Kürzen ist eine grundlegende, wenn auch schmerzliche Redakteurspflicht.
Wichtig ist zudem die optische Gestaltung der Seiten. Dazu bieten die Nachrichten- agenturen eigene Bilderdienste an. Auch hier hat der Redakteur die Qual der Wahl: Welche Aufnahme gibt das Geschehen am Eindrucksvollsten wider? Zum besseren Verständnis sind häufig Grafiken unerlässlich. Die Agenturen haben auch hier ihre Angebote. Bei Extrawünschen hilft aber der eigene Grafikdienst der Volksstimme.