1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Silvester 2025: Feuerwerk und Co. - Diese Regeln gelten in Sachsen-Anhalt

Böllern nach Vorschrift Silvester 2025: Feuerwerk und Co. - Diese Regeln gelten in Sachsen-Anhalt

Auch 2025 könnten die Sachsen-Anhalter es am 31. Dezember wieder ordentlich krachen lassen. Doch Vorsicht: Nicht alles, was eine Lunte hat, darf gezündet werden. Worauf Sie rund um den Jahreswechsel bei Böllern und Raketen achten müssen.

Von DUR Aktualisiert: 29.12.2025, 09:58
Böller werfen in der Silvesternacht ist vor allem für jüngere Menschen etwas, das nicht fehlen darf. 
Böller werfen in der Silvesternacht ist vor allem für jüngere Menschen etwas, das nicht fehlen darf.  Foto: dpa

Halle (Saale)/Magdeburg. – Auch 2025 kann jeder wieder ausgelassen und so laut ins neue Jahr feiern, wie es ihm beliebt - sofern er keinen anderen stört oder gegen ein bestehendes Feuerwerksverbot verstößt.

Denn gerade das Thema Feuerwerk und Böller sorgt auch in diesem Jahr wieder für hitzige Diskussionen. In Sachsen-Anhalts Landtag hatten sich zuletzt Ärzte und Rettungskräfte für eine striktere Beschränkung privater Feuerwerke zu Silvester ausgesprochen. Doch ein landesweites Böllerverbot gibt es nicht. Es gelten die bundesweiten Regeln.

Lesen Sie auch: Ärzte und Rettungskräfte plädieren für Beschränkung privater Feuerwerke zu Silvester in Sachsen-Anhalt

Hier finden Sie die aktuellen Regeln rund um Silvester 2026:

Silvester 2025: Wann und wo können Böller und Raketen gekauft werden?

Verkaufsstart für Böller, Raketen und Feuerwerks-Batterien ist in diesem Jahr Montag, der 29. Dezember. Das bunte Feuerwerk ist dann in zahlreichen Kaufhäusern, Supermärkten und Discountern zu haben.

Auch interessant: Pyrotechniker eröffnet Feuerwerks-Shop in Dessau - Sogar um Mitternacht hat er geöffnet

In vielen Orten gibt es auch Spezialgeschäfte, die auf größere Auswahl und Beratung setzen. Wer sein Feuerwerk langfristig plant, kann auch online shoppen.

Wann darf zu Silvester geböllert werden?

Offiziell darf in Deutschland vom 31. Dezember, 0 Uhr, bis zum 1. Januar, 24 Uhr, geböllert und Feuerwerk gezündet werden. Einzelne Kommunen haben jedoch abweichende Regelungen erlassen.

Lesen Sie auch: Urlaub verdoppeln? Mit diesen einfachen Tricks kommen Sie an mehr freie Tage

Was droht, wenn sich nicht daran gehalten wird?

Dass rund um Silvester jeder böllern darf, regelt die Sprengstoffverordnung. Wer sich nicht daran hält, also zum Beispiel schon am 30. Dezember loslegen will und erwischt wird, muss mit bis zu 50.000 Euro Strafe rechnen.

Gibt es Orte, wo Silvester nicht geböllert werden darf?

Grundsätzlich ist das Böllern und Knallen vor Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen verboten. Auch Zoos oder Tierheime sollten tabu sein. Zudem können Kommunen auch in diesem Jahr Verbotszonen einrichten. 

Diese Regeln gelten in Sachsen-Anhalts Kommunen

Einige Kommunen Sachsen-Anhalts haben konkrete örtliche Verbote erlassen, wie der MDR in einer Umfrage zusammengestellt hat:

  • Quedlinburg: In der historischen Innenstadt ist fast überall kein Silvesterfeuerwerk erlaubt, um einen Mindestabstand von 100 Metern zu besonders brandempfindlichen Fachwerkgebäuden zu wahren.
  • Halberstadt: In sensiblen Bereichen wie der Altstadt besteht ein Feuerwerksverbot.
  • Bitterfeld-Wolfen: Rund um und auf dem Bitterfelder Bogen gilt ein Böllerverbot wegen Brand- und Verletzungsgefahr.
  • Salzwedel: In der Innenstadt ist das Abbrennen von Feuerwerk nicht erlaubt.

Andere Städte wie beispielsweise Magdeburg oder Halle haben laut MDR keine zusätzlichen Regelungen erlassen. Hier gelten die bundesweiten Vorgaben.

Warum muss man bei Silvesterfeuerwerk auf das Sicherheitszeichen achten?

Wer legal böllern will, muss darauf achten, dass er hierzulande zugelassenes Feuerwerk kauft. Das ist am CE-Zechen erkennbar. Wer illegales Feuerwerk zündet, macht sich nicht nur strafbar, sondern lebt vor allem gefährlich. „Aufgrund der enthaltenen Stoffgemische können selbst kleine Knallkörper von der Größe einer R6-Batterie eine verheerende Wirkung entfalten“, warnt die Polizei.

Lesen Sie auch: Nach Kugelbomben-Explosion: Hausbesitzer für Böllerverbot

Im Ausland gekauftes Feuerwerk ist dabei nicht grundsätzlich illegal. Entscheidend ist auch hier das CE-Zeichen.

Welche Strafe droht beim Verwenden von illegalen Böllern?

Wer illegale Böller besitzt, macht sich strafbar. Der Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ist mit einer Geldstrafe oder im Extremfall bis zu fünf Jahren Gefängnis bewährt.

Was sollte beim Zünden beachtet werden?

Wer Silvester böllern will, sollte sich beim Alkohol zurückhalten. Beim Zünden von Pyrotechnik gilt grundsätzlich: Vorsicht und Rücksichtnahme. Böller sollten nicht in Richtung anderer Menschen geworfen werden, Raketen nicht aus der Hand gezündet werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Weißenfelser Heimatnaturgarten appelliert an Bürger: Böller verschrecken Tiere

Wer nicht gezündete Raketen oder Böller findet, sollte niemals versuchen, diese doch noch anzuzünden. Die Gefahr, dass die Pyrotechnik direkt losgeht, ist enorm groß.

Was ist mit der Diskussion um das Böller-Verbot?

Verschiedene Gruppen wollen jedes Jahr ein grundsätzliches Böller-Verbot in Deutschland. Kommunen könnten auch über kreative Licht- und Lasershows oder gar eine Drohnenshow für einen bunten Jahreswechsel sorgen, so die Forderung.

Lesen Sie auch: 115 Kilogramm beschlagnahmt! Zoll sichert zahlreiche illegale Böller

Als entscheidender Grund für ein dauerhaftes Böllerverbot an Silvester gilt vor allem die hohe Zahl an Verletzten in der Silvesternacht. Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahren seien von Knalltraumata betroffen, dazu kämen Verletzungen am Auge und Verbrennungen, argumentieren die Befürworter eines Verbots. Ebenfalls als problematisch wird der entstehende Müll und die Luftverschmutzung durch Böller und Raketen gesehen.

Warum wird Silvester überhaupt geböllert?

Feuerwerk wurde vor rund 1200 Jahren in China erfunden und fand dann langsam den Weg nach Europa – für viele Jahrhunderte als Spaß für Reiche. Im 19. Jahrhundert gab es dann erste Feuerwerksvorführungen zu Silvester und zu weiteren besonderen Anlässen.

Das Böllern als Massenphänomen entstand erst im 20. Jahrhundert. Zuvor hatten die Menschen auf andere Art und Weise Lärm gemacht, um dem Aberglauben nach böse Geister zu vertreiben: mit Kuhglocken, Kirchengeläut und Musikinstrumenten.