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Vorwurf: 22-Jähriger tötet 18-Jährige nachts in der Gartenanlage Notruf bei der Polizei: "Ich habe meine Freundin umgebracht!"

Von Matthias Fricke 25.08.2012, 05:20

Tod in einer Magdeburger Gartenanlage: Ein 22-Jähriger soll in der Nacht zum Freitag seine 18-jährige Freundin getötet haben. Er alarmierte selbst die Polizei. Der junge Mann ist geständig, das Motiv noch unklar. Beide waren aber kein Liebespaar.

Magdeburg l Ein ungewöhnlicher Notruf geht in der Nacht zum Freitag bei der Polizei in Magdeburg ein: "Ich habe meine Freundin umgebracht!" Der Anrufer, Christian H. (22), nennt den Beamten den Tatort in der Sparte "Eichelschanze" in der Harsdorfer Straße.

Als die Polizei gegen 3.30 Uhr eintrifft, erwartet der junge Mann die Beamten. Er lässt sich bereitwillig festnehmen. Zunächst nur im Taschenlampenlicht entdecken die Polizisten im hohen Gras des verwilderten Kleingartens ein 18-jähriges Mädchen mit offensichtlichen Verletzungen am Hals und Kopf. Der Notarzt kann nur noch den Tod der jungen Frau feststellen.

Es sieht zunächst alles nach einem Beziehungsdrama aus. Doch so einfach ist es nach den ersten Ermittlungen offenbar nicht. Polizeisprecherin Tina Beck erklärt später: "Beide kannten sich zwar, aber sie waren kein Liebespaar."

In dieser Nacht sind die beiden mit dem Fahrrad im Garten. Er hat ein weißes Mountainbike, sie ein dunkles Damenrad. Offensichtlich, darauf deuten die Spuren, gibt es einen heftigen Streit. Dieser gipfelt schließlich in dem Tod des Mädchens.

Der 22-Jährige gibt den Ermittlern später gegenüber die Tat weitgehend zu, nur das Motiv bleibt noch unklar.

Aus diesem Grund soll der vorläufig festgenommene junge Mann bis Sonnabendfrüh noch im Polizeigewahrsam bleiben. "Erst wenn das Obduktionsergebnis vorliegt, werden wir über einen Haftantrag entscheiden", erklärt am Nachmittag Staatsanwalt Uwe Hornburg.

Die Gartennachbarn des 22-Jährigen zeigen sich am nächsten Morgen entsetzt über die Gewalttat in ihrer Nachbarschaft. Sie berichten, dass der junge Mann erst vor kurzer Zeit den Garten übernommen hat. Er sei bei der Bundeswehr gewesen und nutzte die kleine Oase des Öfteren für kleine Feiern. "Die jungen Leute waren den einen Abend etwas lauter. Als ich darum gebeten habe, die Musik leiser zu machen, haben sie es gemacht", erzählt einer der Kleingärtner.