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Aufnahmeaktion Ortskräfte aus Afghanistan: Sachsen-Anhalt nahm bislang fast 130 Schutzbedürftige auf

Sachsen-Anhalt beteiligt sich wie die anderen Bundesländer an der Aufnahme von Ortskräften und anderen Schutzbedürftigen aus Afghanistan. Zahlen aus dem Innenministerium zeigen, dass viele Kinder mitgebracht haben.

02.11.2021, 06:48
Sachsen-Anhalt beteiligt sich wie die anderen Bundesländer auch an der Aufnahme von Ortskräften und anderen Schutzbedürftigen aus Afghanistan. Bislang hat das Land rund 130 Schutzbedürftige sowie deren Familienangehörige aufgenommen.
Sachsen-Anhalt beteiligt sich wie die anderen Bundesländer auch an der Aufnahme von Ortskräften und anderen Schutzbedürftigen aus Afghanistan. Bislang hat das Land rund 130 Schutzbedürftige sowie deren Familienangehörige aufgenommen. Foto: dpa/Symbol/Marc Tessensohn

Magdeburg/dpa - Im Rahmen der aktuellen Aufnahmeaktion afghanischer Ortskräfte hat der Bund bislang rund 130 Schutzbedürftige sowie deren Familienangehörige nach Sachsen-Anhalt verteilt. Zwischen dem 16. Juni und dem 25. Oktober habe die Zahl der Schutzsuchenden bei 129 gelegen, teilte das Innenministerium in Magdeburg mit.

Einer Auflistung des Ministeriums zufolge sind rund 90 Menschen in zehn Landkreisen und kreisfreien Städten untergebracht worden. Im Altmarkkreis Salzwedel etwa kamen demnach vier Familien mit zusammen zehn Personen an, in Magdeburg war es eine Familie mit fünf Mitgliedern. Für Wittenberg wurde eine siebenköpfige Familie mit fünf minderjährigen Kindern angegeben. Die Aufgenommenen können ihren Wohnsitz frei wählen und müssen nicht in Sachsen-Anhalt oder bestimmten Landkreisen bleiben.

Die Familien wurden in Wohnungen oder auch in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Mehr als die Hälfte der Schutzsuchenden waren den Angaben zufolge bis zu 16 Jahren alt. 30 Personen waren im Alter zwischen 25 und 45 Jahren.

Die AfD-Landtagsabgeordneten Oliver Kirchner und Daniel Wald hatten die Landesregierung nach den Daten gefragt. Das Ministerium verwies darauf, dass es bei der Beantwortung der Anfrage auf die Mitwirkung der aufnehmenden Kommunen angewiesen war.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verteilt die afghanischen Ortskräfte, die für die Bundeswehr oder andere deutsche Organisationen gearbeitet hatten, und besonders gefährdeten Personen sowie die mitgereisten Familienangehörigen auf die Bundesländer. Nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel werden rund 2,8 Prozent der aufgenommenen Menschen auf Sachsen-Anhalt verteilt.

Für die Aufnahme und Unterbringung dieser Menschen sind die Landkreise und kreisfreien Städte zuständig. Einen Asylantrag müssen die Menschen nicht stellen, sie haben Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis, wie das Innenministerium weiter mitteilte. Sie dürfen arbeiten und an Integrationskursen teilnehmen, um Deutsch zu lernen. Sie können Unterstützung für berufliche Qualifizierung und Jobsuche erhalten. Bedürftige Familien können Sozialleistungen erhalten.

Die Bundeswehr war Ende Juni nach einem 20-jährigen Einsatz aus Afghanistan abgezogen. In der Folge des Abzugs aller auswärtigen Streitkräfte gewannen die militant-islamistischen Taliban rasch die Oberhand in dem Land, Mitte August auch in der Hauptstadt Kabul. Die Bundeswehr brachte mit Evakuierungsflügen Deutsche und afghanische Unterstützer nach Deutschland. Nach dem Ende der Luftbrücke Ende August folgten weitere Menschen auf anderen Wegen über andere Länder.