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Ost-West-Gespräch „Verstehen auf den ersten Blick“

Seehofer und Haseloff im Interview mit Volksstimme-Chefredakteur Alois Kösters und Reporter Jens Schmidt.

01.10.2015, 17:39

Volksstimme: Herr Haseloff, Herr Seehofer - wo haben Sie sich kennengelernt?

Reiner Haseloff: Er hat mich vor fünf Jahren beim Landtagswahlkampf unterstützt. Ich habe ihm bei der Gelegenheit Naumburg gezeigt, den Dom, die schöne Uta.

Warum ausgerechnet Horst Seehofer?

Haseloff (lächelnd): Auf dem Weg von München nach Berlin kommt man an uns in Sachsen-Anhalt ja kaum vorbei.

War das Ihr erster Besuch in Sachsen-Anhalt?

Horst Seehofer: Nein, das nicht. Aber es war schon kein typischer Wahlkampf-Termin wie jeder andere. Er hat mich durch die Stadt geführt und mir gezeigt, wo die Solidarpaktmittel hingeflossen sind.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre ersten Ost-Besuche?

Seehofer: Da ich bis 1998 Bundesgesundheitsminister war, war ich ja zwangsläufig auch viel im Osten unterwegs. An einen Termin kann ich mich noch gut erinnern. Das war 1993, die Gesundheitsreform lief auf Hochtouren, da war ich bei einer sehr lebhaften Debatte an der Leucorea in Wittenberg...

Haseloff: Da war meine Frau auch. Damals wäre sie wegen der Reform beinahe aus der CDU ausgetreten. Aber nach deinem Auftritt hat sie es sich doch anders überlegt.

Geht der Aufbau Ost zu langsam voran?

Seehofer: Also die Infrastruktur ist recht flott aufgebaut worden. Die Verwaltung ist top. Der Aufbau von Wirtschaft und Arbeitsplätzen hingegen ist ein langer Prozess.

Was kann Sachsen-Anhalt von Bayern lernen?

Seehofer: Zwischen Reiner Haseloff und mir herrscht gleiches Denken, wir haben die gleichen Ziele: Wir haben nur einen anderen Ausgangspunkt. Sachsen-Anhalt war ein Teil der DDR. Sachsen-Anhalt besitzt auch heute erst gut 50 Prozent der Wirtschafts- und Finanzkraft von Bayern. Großunternehmen wie Siemens, Audi und BMW sind in Sachsen-Anhalt nicht da. Insofern kann ich ihm nichts empfehlen. Außer, dass man Geduld braucht. Auch Bayern war mal ein armes Land. Bis zur Deutschen Einheit hat Bayern Geld von anderen Ländern bekommen. Wir wissen, was Solidarität bedeutet. Das war ein langer, 40-jähriger Prozess, ehe wir wirtschaftlich stark wurden. (Zu Haseloff gewandt:) Bei euch in Sachsen-Anhalt wird das schneller gehen.

Das vollständige Interview lesen Sie am Freitag in der gedruckten Volksstimme oder in unserem E-Paper: http://www.volksstimme.de/abo-service/abo-angebote/digitale-angebote