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Blödelbarde kommt im September Otto: Magdeburg wird immer gemütlicher

Von Julia Schneider 24.05.2013, 03:08

Magdeburg. Der Name ist Programm: Auf seiner "Geboren um zu blödeln"-Tour wird Komiker Otto Waalkes am 13. und 14. September in der Magdeburger Stadthalle gastieren. Mit Julia Schneider hat der wohl berühmteste Ostfriese über sein Wunschkonzert und die Otto-Stadt gesprochen.

Volksstimme: Herr Waalkes, Ihr neues Programm trägt den Namen "Geboren um zu blödeln". Erfahren die Zuschauer darin etwas über Ihr Leben?

Otto: Eigentlich erfahre ich in dem Programm etwas über das Leben der Zuschauer. Es besteht aus Aktion und Reaktion, es geht um den Dialog mit dem Publikum, wir machen alles gemeinsam. Im Grunde müsste ich dafür Eintritt bezahlen!

Volksstimme: Müssen sich die Zuschauer also vorbereiten? Was erwartet die Magdeburger denn in Ihrem Programm?

Otto: Die Frage ist doch: Was erwartet mich bei den Magdeburgern? Was wollen die von mir - was soll\'s denn sein? Ich habe einiges vorbereitet, bringe zum Beispiel das Otto-Museum mit auf die Bühne, ein Leuchtturm wird dort sein, Heino wird auftauchen, im Otto-Gangnam-Style womöglich und andere böse Überraschungen.

Aber mein Programm ist wie immer auch ein Wunschkonzert. Als Solist bin ich flexibel und kann spontan reagieren auf ausgefallene Wünsche - auch auf meine eigenen. Wenn Zuschauer das erwarten, dann gibt es auch Klassiker. Gerade für jüngere Fans sind die ja neu.

Volksstimme: Auch Kinder und Jugendliche laden Sie ausdrücklich zu Ihrer Show ein.

Otto: Ja natürlich! Der Sid, den sie aus "Ice Age" kennen, wird mit von der Partie sein. Das Publikum wird ja sowieso jünger. Auch durch die "Sieben Zwerge"- Filme ist eine neue Fan-Generation dazugekommen. Ich überlege schon, ob ich Elternbewahrräume im Foyer einrichten soll - da können die Jüngsten ihre Erziehungsberechtigten nach der Show wieder abholen.

Volksstimme: Gibt es denn Komiker-Kollegen, die Sie verehren?

Otto: Ich verehre alle Komiker! Wenn sie komisch sind. Dann füllen sie Hallen und Stadien: Das ist die Königsklasse. Und da gibt es wirklich Große und echt Größenwahnsinnige: Von Helge Schneider bis Mario Barth - die Bandbreite ist enorm.

Ich kann da viel lernen. Man tauscht sich untereinander aus, befruchtet sich praktisch gegenseitig. Mit den einen redet man über Musik, mit anderen, wie Bully Herbig, über Filme. Übrigens träume ich schon von einem neuen Zwergenfilm. Die Legende lebt: "Bubi - Ein Männlein steht im Walde". Eine Art Prequel, dann wäre die Zwergen-Trilogie komplett. Ein Film, in dem ich alles spielen kann: Vater, Sohn und Eiligen Geist.

Volksstimme: Lachen Sie oft über sich selbst?

Otto: Wenn grad kein anderer da ist ... Dass man über sich selbst lachen kann, ist eine Voraussetzung für jeden Komiker. Du musst dich über dich freuen, dann freuen sich die Leute auch mit dir. Das Publikum hat einen untrüglichen Instinkt. Wenn du dir was ausdenkst und die Leute merken, "der findet das selbst nicht komisch", finden sie das auch nicht.

Volksstimme: Zum Beispiel?

Otto: Den hier find ich ganz gut: Die drei besten Dinge gegen Frühjahrsmüdigkeit? Sommer, Herbst und Winter.

Volksstimme: Üben Sie denn zu Hause vorm Spiegel, ob Ihre Programme lustig sind?

Otto: Nein, gar nicht. Ich erzähle sie Freunden und merke dann schon die Tendenz. Aber meist probiere ich die Sachen direkt vorm Publikum aus. Wenn es lacht, dann war\'s gut, wenn nicht, lass ich\'s beim nächsten Mal weg.

"Was erwartet mich bei den Magdeburgern? Was wollen die von mir?"

Volksstimme: Sie sind schon öfter in Magdeburg aufgetreten. Wie gut kennen Sie die Stadt mittlerweile?

Otto: Ja wissen Sie, auf Tourneen kommt man durch so viele Städte. Es dauert, bis man sie richtig kennenlernt: An ein Parkhotel in Elbnähe kann ich mich erinnern, und natürlich an die alte Stadthalle, mitten in der Elbe - architektonisch einmalig. Das letzte Mal, als ich dort aufgetreten bin, war ein solcher Luftzug, dass es mich fast von der Bühne geweht hat. Ich habe dann bei der Hallenleitung nachgefragt, woran das liegt: Draußen sei so ein Sturm, hieß es. Und als ich vor die Tür ging, war es vollkommen windstill: Ein meteorologisches Wunder! Sowas vergisst man nicht. Aber Städte verändern sich, Magdeburg wird immer gemütlicher, vor allem um den Dom herum.

Volksstimme: Was möchten Sie in Magdeburg noch sehen?

Otto: An einem spielfreien Nachmittag würde ich gern mal von Magdeburgern zu einer Tasse Tee oder Kaffee eingeladen werden. Und dann zeigen sie mir die Besonderheiten der Stadt. Außerdem ist Magdeburg ja die Ottostadt. Da muss ich ja immer wiederkommen!

Volksstimme: Genau. Magdeburg ist Otto-Stadt. Was assoziieren Sie damit?

Otto: Otto der Große, Otto von Guericke, der Erfinder der Luftpumpe und... Otto Waalkes. Ich bin zwar nur eine Luftnummer, aber als Namenspatron immer noch persönlicher als zum Beispiel der Otto-Versand.

Volksstimme: Als Sie das letzte Mal in Magdeburg zu Gast waren, haben Sie im Volksstimme-Interview ein Ottostadt-Wappen kreiert. Statt der Magdeburger Jungfrau ziert ein Ottifant das Magdeburger Stadtwappen. Haben Sie auch diesmal eine besondere Überraschung für die Ottostädter im Gepäck?

Otto: Wenn ich das jetzt schon verraten würde, wär\'s keine Überraschung mehr. Ich studiere gerade die Namen der Stadtteile: Kreuzhorst, Hopfengarten, Diesdorf und Dasdorf, der große Silberberg und der kleine Silberberg und Zipfel kleben (Zipkeleben). Vielversprechend!

Volksstimme: Sind Sie topfit für Ihre Tour?

Otto: Na klar, körperlich und das andere auch. Loriot hat zum Beispiel auch erst mit 65 seinen ersten Film gemacht und Heino hat mit 78 seine Rockerkarriere gestartet!

Volksstimme: Haben Sie einen Lieblingswitz?

Otto: Ich bin kein Witzeerzähler, wie wär´s mit einem Gedicht: "Man schenkt rote Rosen, so ist es der Brauch, ein Gedicht muss sich reimen, dieses tut\'s nicht."