Ein Autofahrer vertraute seinem Spickzettel - doch der ließ ihn im Stich Papierindustrie kämpft gegen Imageschaden
Bernkastel-Kues l Ein 86-jähriger Autofahrer aus Rheinland-Pfalz, gerade von Automatik- auf Schaltgetriebe umgestiegen, hat einen Blechschaden verursacht, weil er die Bremse seines neuen Wagens nicht rechtzeitig fand. Und das, obwohl ihm ein Spickzettel am Armaturenbrett helfen sollte, das richtige Fußpedal zu treffen. Der Mann blieb unverletzt, doch das Image des Spickzettels ist nach diesem Vorfall mehr als angekratzt.
Noch in derselben Nacht versammelten sich bundesweit hunderte Bürger vor Schreibwarenläden und schlossen sich zur "Occupy Post-it"-Bewegung zusammen. Die Politik unterstützt den Protest und fordert einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Zettelwirtschaft. Die Laufzeiten für Kettenbriefe sollen noch in dieser Wahlperiode verkürzt werden. Außerdem prüft eine unabhängige Kommission, ob schon bei der nächsten Bundestagswahl herkömmliche Stimmzettel durch anonymisierte Handzeichen ersetzt werden könnten.
Vorerst sollten Lehrer darauf achten, dass ihre Schüler weder Papierflieger noch -schiffchen basteln und auf dem Schulhof nur noch "Schere, Stein" spielen. Frischvermählten wird geraten, die papierne Hochzeit zu überspringen beziehungsweise sich noch vor Ablauf des ersten Ehejahres scheiden zu lassen.
Um auch dem Altpapier einen Denkzettel zu verpassen, will die Müllabfuhr die Blaue Tonne links stehenlassen und bis auf Weiteres nicht entleeren. Ein schlechtes Gewissen den wartenden Blättern gegenüber braucht keiner zu haben, Papier ist ja geduldig.