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Vor allem am Supermarkt Parkplatz-Ärger in Sachsen-Anhalt: Wenn der Einkauf teurer als geplant wird

Immer mehr Autofahrer in Sachsen-Anhalt geraten auf Supermarktparkplätzen ins Visier privater Parkfirmen. Mit automatischer Kennzeichenerfassung und saftigen Vertragsstrafen sorgt das "Schrankenlose Parken" für Frust – und wirft Fragen zur Fairness und Transparenz auf.

Von DUR Aktualisiert: 27.08.2025, 11:17
Die Verwaltung von Parkflächen erfolgt zunehmend digital und durch externe Anbieter – besonders auf Supermarktparkplätzen. 
Die Verwaltung von Parkflächen erfolgt zunehmend digital und durch externe Anbieter – besonders auf Supermarktparkplätzen.  Foto: dpa

Wiesbaden/Halle (Saale). – Immer mehr Verbraucher in Sachsen-Anhalt wenden sich mit Beschwerden an die Verbraucherzentrale: Der Ärger richtet sich gegen private Parkraumbewirtschafter, die trotz ordnungsgemäßer Zahlung Vertragsstrafen verhängen.

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Auch Verbraucherzentralen in ganz Deutschland melden zunehmend Beschwerden – vor allem rund um Supermärkte, Arztpraxen und Kliniken, wo private Parkregelungen für Ärger sorgen.

Parkplätze ohne Schranken häufig von Beschwerden betroffen

Im Fokus der Kritik stehen vor allem undurchsichtige Vorschriften, überhöhte Vertragsstrafen, drohende Inkassoschreiben und kaum erreichbare Kundenhotlines. Besonders häufig betreffen die Beschwerden schrankenlose Parkplätze, auf denen Kennzeichen automatisch per Kamera registriert werden.

Nicht an allen Parkplätzen seien die Parkbedingungen ausreichend ausgeschildert, kritisieren Verbraucherschützer aus Sachsen-Anhalt. 
Nicht an allen Parkplätzen seien die Parkbedingungen ausreichend ausgeschildert, kritisieren Verbraucherschützer aus Sachsen-Anhalt. 
Foto: dpa

Verbraucher in Sachsen-Anhalt fühlen sich getäuscht

Verbraucher fühlen sich oft getäuscht: Laut den Verbraucherzentralen fehlt es regelmäßig an deutlich sichtbarer Beschilderung. Es kommt zu unverständlichen Rechnungen und fragwürdigen Gebühren.

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In manchen Fällen meldeten Betroffene, dass der Automat nach Eingabe des Kennzeichens keine Zahlung verlangte – später erhielten sie dennoch eine Zahlungsaufforderung über rund 50 Euro, weil die Freiparkzeit angeblich um wenige Minuten überschritten worden sei.

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Die Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. Mobility Hub aus München, das nach eigenen Angaben rund 100.000 Stellplätze bundesweit verwaltet, erklärt, dass 99,5 bis 99,8 Prozent der Parkvorgänge problemlos ablaufen. Bei mehreren Millionen monatlichen Vorgängen liege die Zahl der Verstöße im niedrigen Tausenderbereich.

Unternehmen: "Verschwindend geringe Zahl" von Strafen

Auch Park & Control betont, dass Vertragsstrafen nur bei eindeutig dokumentierten Verstößen verhängt würden. Die Beschilderung sei klar und werde regelmäßig überprüft.

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Die Firma Wemolo verweist darauf, dass bei täglich 2,5 Millionen Parkvorgängen europaweit die Zahl der Strafen verschwindend gering sei. Das System arbeite digital und äußerst präzise. Beschwerden kämen naturgemäß häufiger von denjenigen, die eine Strafe erhalten hätten – unabhängig davon, wie fair und transparent der Prozess sei.

Tipp: Quittungen aufbewahren und Fotos machen

Verbraucherschützer raten Betroffenen, die sicher sind, gezahlt zu haben, sich beraten zu lassen und nicht vorschnell zu zahlen. Oft seien die Vertragsstrafen überzogen oder die Geschäftsbedingungen nicht ausreichend ersichtlich.

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Es lohne sich, Fotos von der Beschilderung und der Parksituation zu machen und Quittungen aufzubewahren – besonders bei digitalen, schrankenlosen Parksystemen.