Pestizide Pflanzenschutzmittel: EU-Pläne bedrohen Bauern in Sachsen-Anhalt
Die Pläne sind ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 sollen in der Europäischen Union 50 Prozent weniger Pestizide eingesetzt werden. Während Naturschützer Beifall klatschen, sehen sich Sachsen-Anhalts Bauern und Winzer in ihrer Existenz bedroht.

Magdeburg - Winzerin Luise Böhme aus Kirchscheidungen (Burgenlandkreis) hat ein Problem. Gut zwei Drittel des 18 Hektar großen Familienweingutes im Saale-Unstrut-Gebiet liegen in sogenannten „sensiblen Gebieten“. Setzt sich die EU-Kommission mit ihrer geplanten Verordnung zur Reduktion von Pestiziden (siehe Infokasten) um 50 Prozent durch, darf Böhme dort keine Pflanzenschutzmittel mehr ausbringen. „Das käme einem Berufsverbot gleich“, sagt die Winzerin. Zu hoch wäre das Risiko, dass sich ohne die Mittel Pilze ungehindert ausbreiten und Krankheiten wie den Echten Mehltau auslösen. Die Trauben würden mit hoher Wahrscheinlichkeit unbrauchbar werden und das Geschäft sich nicht mehr lohnen.