Hoffnung für mehr als 1000 Beschäftigte Polnischer Autozulieferer übernimmt AKT Gardelegen
Hoffnung für mehr als 1000 Beschäftigte: Die Altmärker Kunstoff-Technik GmbH (AKT) mit Sitz in Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) ist nach Volksstimme-Informationen vom polnischen Kunststoffverarbeiter und Automobilzulieferer Boryszew übernommen worden. AKT hatte Anfang dieses Jahres Insolvenz angemeldet, um sich nach vergeblicher Suche nach neuen Geldgebern neu aufstellen zu können.
Gardelegen/Magdeburg. Die Geschicke eines der größten Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt werden künftig von Polen aus gesteuert. Nachdem die Altmärker Kunststoff-Technik GmbH (AKT) Anfang dieses Jahres wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten infolge der Automobilkrise in die Insolvenz gegangen war, scheint der Fortbestand des Unternehmens mit seinen mehr als 1000 Mitarbeitern nunmehr gesichert.
Für einen nach Volksstimme-Informationen hohen einstelligen Millionenbetrag hat der polnische Kunststoffverarbeiter und Automobilzulieferer Boryszew (Warschau) das AKT-Stammwerk in Gardelegen und dessen Tochterfabrik im tschechischen Jablonec (200 Beschäftigte) übernommen.
Neben Boryszew hatte auch ein portugiesisches Unternehmen um AKT geworben. Beide Angebote sahen die Übernahme sämtlicher Arbeitskräfte vor. AKT ist auf die Fertigung von Teilen für den Autoinnenraum sowie den Motor- und Sicherheitsbereich wie Zierleisten, Konsolenblenden und Kopfstützen spezialisiert. Zu großen Kunden gehören unter anderem Volkswagen, Opel, BMW und General Motors. Der Umsatz der AKT-Gruppe lag im Vorjahr bei auch für dieses Jahr angestrebten rund 170 Millionen Euro.
Die Boryszew-Gruppe besteht aus Dutzenden von Unternehmen und beschäftigt mehr als 7000 Mitarbeiter.
Der Kauf von AKT passt dem Boryszew-Konzern gut ins Konzept. Die Polen hatten erst vor kurzem den deutschen Maschinenbauer Theysohn übernommen, der in Langenhagen bei Hannover und in Salzgitter Anlagenteile für die Kunststoff- und Gummiverarbeitung herstellt. Durch die Ergänzung der Produktpalette und nicht zuletzt wegen der geografischen Nähe von Theysohn und AKT erhofft sich Boryszew hohe Synergieeffekte.
Maßgeblich befördert wurde das jetzige Verkaufsergebnis von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der noch als Wirtschaftsminister bei der Suche nach einem Investor für AKT in engem Kontakt mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister und der VW-Konzernspitze gestanden hatte. Boryszew hat bei Volkswagen einen guten Stand.