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Prozess Vorerst kein Urteil nach Millionenbluff

Der Prozess um einen Wernigerörder und seine Ehefrau, die beide wegen Geldwäsche angeklagt sind, geht wieder in die Beweisaufnahme.

Von Matthias Fricke 07.02.2019, 18:46

Magdeburg l Nach mehr als eineinhalb Jahren, insgesamt 60 Prozesstagen und Vernehmungen von mehr als 250 Zeugen sollte am Donnerstag das Urteil gegen einen 55-jährigen Mann aus Wernigerode und seine Lebensgefährtin gesprochen werden. Doch überraschend für alle Beteiligten eröffnete der Vorsitzende Richter erneut die Beweisaufnahme.

Nach seinen Angaben müssten die Abhebungs- bzw. Überweisungssummen zu rund 570 vorgeworfenen Fällen gegen die Mitangeklagte Kati A. neu berechnet werden. Ihr wird Geldwäsche vorgeworfen. Henry K. soll sich wegen Anlagebetruges verantworten. Der vorbestrafte Betrüger hatte laut Anklage rund 200 Anleger um rund 1,9 Millionen Euro gebracht. Eine Änderung des Strafmaßes sehe das Gericht zwar nicht, jedoch müsste das „Rechenwerk“ in der Gesamtheit stimmen. Aus diesem Grund soll am 22. Februar der Prozess fortgesetzt werden. Möglicherweise könnte es auch zu einer Abtrennung beider Verfahren kommen, so dass zunächst nur der Hauptangeklagte Henry K. sein Urteil erhält.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren wegen Anlagebetruges in ihrem Plädoyer gefordert. Die Verteidigung wollte Freispruch. Beide Prozessparteien deuteten am Donnerstag zudem an, dass sie bei ihren Plädoyers bleiben wollen.