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Pusteblume-Fest Sommer, Sonne und Safari

Tausende Besucher haben das 26. Pusteblume-Kinderfest der Volksstimme im Magdeburger Zoo gefeiert - erstmals auch mit einem Kinderlauf.

Von Manuela Bock 06.06.2016, 01:01

Magdeburg l Die Schimpansen sind glücklich. Vom Felsplateau regnet es Joghurtbecher auf ihre neue Anlage. Während sie sich tierisch über Abwechslung und Abkühlung freuen, genießen die Besucher im Zoo die Affenhitze und freuen sich, dass es eben nicht regnet. Kein Donnergrollen, keine Regentropfen trüben das 26. Pusteblume-Kinderfest.

Auf der Wiese im Magdeburger Zoo tummeln sich Familien, schlagen ihre Picknickdecken unter den grünen Dächern der Bäume auf und sind mit ihren Bollerwagen bekennende Schattenparker. Draußen vor den Toren suchen zahlreiche Gäste die echten Parkplätze. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt oder mit dem Fahrrad anreist, ist klar im Vorteil. Von einem Platz auf der Zoowiese aus ist die große Bühne besonders gut zu sehen. Hier geben die Tanzgruppen, die Akrobaten und Chöre alles. Hier drängt sich die Familie, um das beste Handyfoto vom begabten Spross zu erhaschen.

Ein Bild kann man sich auch von der Arbeit des Zoodirektors machen. „Was machen Sie den ganzen Tag?“ oder „Was passiert, wenn Tiere krank werden?“ – Die Kinder haben bei der Fragerunde am Vormittag das Wort und das Mikrofon in der Hand. Zoochef Kai Perret kommt nicht ins Schwitzen und antwortet cool: „Ich muss leider sehr viel am Schreibtisch arbeiten. Und kranken Bewohnern hier hilft der Tierarzt.“ „Hab’ ich dir doch gesagt“, meint ein Knirps vor der Bühne und bohrt seinen Ellenbogen beim Bruder in die Hüfte. Der hat keine Zeit, sich darüber zu beschweren. Die Hüpfburgen locken. Klar! Schuhe aus und rauf auf die Wackelkandidaten.

Nur ein paar Schritte weiter stehen im Mediendorf die Stände der Volksstimme und Basteltische. Glücksräder drehen sich, Ponys mit glücklichen kleinen Reitern traben locker auf dem Schattenweg. „Reiten muss sein“, findet Klein-Anne, und die Eltern warten friedlich auf dem Rasen. Kinder haben eindeutig die Macht beim Pusteblume-Kinderfest – das Wort sowieso. Und wenn Sophie eine Katze sein möchte, dann ist sie heute eine Katze. Man sieht es deutlich in ihrem geschminkten Gesicht. Bunt bemalt schaut sie auf die Frei-Anlage der Giraffen – und die gescheckten Langhälse gucken zurück. Ganz dicht kommen die Kids den Tieren hier – so fühlen sie sich getreu dem Festmotto nicht nur wirklich wie bei einer Safari, sondern hier erfüllt sich auch der Anspruch des Zoos.

„Unsere Besucher sollen den Tieren so nah wie möglich kommen“, sagt der Zoodirektor. Bei Fütterungen, in der Tierisch-Nah-Arena und vor den Gehegen ist der Trubel fast vergessen, wenn die Erdmännchen so lustig gucken oder die Pinguine so drollig watscheln. „Herr Zoodirektor, macht den Tieren das nichts aus, wenn hier so viel los ist?“, lautet eine Kinderfrage. Antwort: „Einmal geht das schon, wenn sich alle gut benehmen, ist das eine schöne Abwechslung im Alltag.“ Damit es auch beim Pusteblume-Kinderfest spannend bleibt, fällt um 14 Uhr der Startschuss zu einer Premiere. Mehr als 230 Kinder stehen beim ersten Pusteblume-Lauf am Start. Nach 400 Metern erhält jeder kleine Läufer seine verdiente Medaille. Affenstark, wenn man mit rotem Kopf stolz auf Safari geht.