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Buchpremiere in Magdeburg Anne Hahn träumt Christian Beck

Die in Magdeburg aufgewachsene und in Berlin lebende Autorin Anne Hahn träumt Christian Beck – so der Titel ihres neuesten Buches. Am 5. September lädt die fußballbegeisterte Schriftstellerin zur blau-weißen Buchpremiere in ihre Geburtsstadt.

Von Grit Warnat Aktualisiert: 04.09.2023, 10:22
Anne Hahn hat erneut über Magdeburg geschrieben und stellt ihr Buch morgen in der Landeshauptstadt vor.
Anne Hahn hat erneut über Magdeburg geschrieben und stellt ihr Buch morgen in der Landeshauptstadt vor. Foto: Alesch Mühlbauer

Magdeburg/Berlin - Es ist ein blau-weißes Büchlein. Auf 100 Seiten geht es rund um die Liebe zum Club aus Magdeburg, der sich in seinen Fangesängen gern zu den größten der Welt zählt. Anne Hahn wurde 1966 in Magdeburg geboren, sie wuchs in der Elbestadt auf und obwohl längst Berlinerin, kehrt sie in ihren Büchern immer wieder nach Magdeburg zurück. Wie auch jetzt.

Volksstimme: Frau Hahn, Sie träumen also von Christian Beck.

Anne Hahn: Ja, tatsächlich habe ich als Fußballfan von ihm und seinen Toren geträumt. Ich habe oftmals sehr fantasievolle, manchmal auch schlimme Träume, die ich mir dann aufschreibe. Sie sind Anregung für mich und fließen irgendwann in meine literarischen Arbeiten ein.

Warum haben Sie sich für eine Fußball-Geschichte entschieden?

Autor Frank Willmann, mit dem ich schon mehrere Bücher veröffentlicht habe, kam vor etwa einem Jahr auf mich zu, weil er im Voland und Quist Verlag eine neue Reihe herausgibt, die Ikonen heißt. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, auf 100 Seiten über ein Fußballidol zu schreiben. Ich hatte Lust.

Sie hätten auch über Maradona oder Messi schreiben können.

Stimmt, aber die sind zu weit weg. Ich kehre schon gern nach Magdeburg zurück, in die Stadt, in der ich fast 20 Jahre meines Lebens verbracht habe. Ich habe nicht lange überlegen müssen, weil Christian Beck den FCM verkörpert. Er ist auch mein Fußballheld. Er ist für mich Identifikationsfigur, er steht für den wiedererwachten Riesen. Er ist ein Mensch, der alle mitgerissen hat, weil er nicht nur als Spieler, sondern in seiner ganzen Persönlichkeit so was Strahlendes, Freundliches, Vorbildhaftes hat. Er war ein Glücksfall für den Club, aber auch für mich als Autorin.

Aber Sie lassen Beck verschwinden ...

Doch nur im Traum, um dann meine fünf Protagonistinnen weiter träumen zu lassen von ihrem Verein und vor allem von einem Fußballmuseum, das es noch nicht gibt. Kaum zu glauben für einen Zweitligisten! Für dieses Buch habe ich fiktionalisiert, es ist schließlich ein Roman. Aber er spielt in Magdeburg und in meinen Erinnerungen. Es gibt das Altstadt-Krankenhaus, wo ich als Krankenschwester gearbeitet habe. Und ich schreibe vom heiligen Mauritius, dem Schutzheiligen des Domes, der mit Christian Beck zu tun hat.

Sie schreiben auch über den legendären 1974er Erfolg. Sie waren noch ein kleines Mädchen. Welche Erinnerungen haben Sie an den Europapokal-Sieg?

Ich war nicht im Stadion, aber ich bin in einer Fan-Familie aufgewachsen. Es gab Onkel Horst, den Bruder meiner Mutter, der bei uns Fußball gehört und ihn laut gelebt hat. Das war für mich sehr faszinierend. Im Moment rekonstruiere ich für mich diese Zeit, weil ich eine kleine Serie von Texten zu einzelnen Europokalspielen von 1973 und ’74 schreibe.

Besuchen Sie Spiele in der Magdeburger Arena?

Natürlich. Ich bin jetzt seit knapp zehn Jahren FCM-Mitglied und so oft ich kann bei Heimspielen in meinem stimmungsvollen Stadion dabei. Ich fahre jede Saison auch zu mehreren Auswärtsspielen mit. Ich kenne die Stimmung und diese fußballverrückte Stadt. Es ging mir vor allem darum, in diesem Buch zu zeigen, wie die Menschen in und um Magdeburg ihren Fußballclub leben und was er ihnen bedeutet.

Magdeburg ist Ihre Heimat. Bleibt sie das literarisch?

Die Stadt lässt mich nicht los. Ganz im Gegenteil, sie rückt sogar näher an mich heran, je älter ich werde und je länger ich in Berlin lebe. Mein nächstes Projekt ist ein Magdeburg-Roman. Ich bin bereits am Schreiben.

Das neue Buch von Anne Hahn (Verlag Voland  & Quist, 12 Euro) hat morgen in Magdeburg Premiere.
Das neue Buch von Anne Hahn (Verlag Voland & Quist, 12 Euro) hat morgen in Magdeburg Premiere.
Foto: Verlag Voland & Quist