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70 Millionen fehlen Hilferuf des MDV! Das ändert sich für Fahrgäste und Pendler aus Sachsen-Anhalt ab August

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) hat einen Hilferuf abgesetzt! Trotz einiger Preissteigerungen für Tickets drohen offenbar massive Einschränkungen im Verkehr. Das ändert sich für Sachsen-Anhalter und Pendler ab August.

Aktualisiert: 15.07.2022, 13:53
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund, der in Sachsen-Anhalt und für Pendler nach Leipzig eine wichtige Rolle spielt, ist in eine Notlage geraten. Das kann zu massiven Einschränkungen für die Fahrgäste führen.
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund, der in Sachsen-Anhalt und für Pendler nach Leipzig eine wichtige Rolle spielt, ist in eine Notlage geraten. Das kann zu massiven Einschränkungen für die Fahrgäste führen. Symbolbild: dpa

Halle/Magdeburg/Leipzig (vs) - Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) ist in eine massive Schieflage geraten. Trotz angekündigter Erhöhungen der Fahrpreise klaffe ein gewaltiges Loch in der Kasse des Unternehmens. Auf längere Sicht könnte das zu drastischen Einschränkungen für die Fahrgäste aus Sachsen-Anhalt und die zahlreichen Pendler nach Leipzig führen. Wir zeigen, was Sie dazu wissen müssen.

"Nach aktueller Lage wird die Preisanpassung den Verkehrsunternehmen nur kurzfristig ermöglichen, einen Teil der deutlich gestiegenen Kosten zu decken", so der MDV in einer Mitteilung. Der Fahrgastrückgang nach zwei Jahren Pandemie und vor allem die enorme Teuerung von Kraftstoffen und Energie stellten die Verkehrsunternehmen demnach vor außergewöhnlich große Herausforderungen.

"Ab dem kommenden Jahr werden dem ÖPNV im gesamten MDV-Gebiet nach einer ersten Abschätzung circa 70 Millionen Euro jährlich für die Erbringung von Nahverkehrsleistung fehlen. Diese massive und kurzfristig eingetretene Mehrbelastung war bisher nicht in den mittelfristigen Wirtschaftsplänen der Verkehrsunternehmen abgebildet."

MDV sieht Finanzloch von 70 Millionen Euro

Der MDV gelange daher zu der Einschätzung, dass der unerwartete Fehlbetrag nur mit Hilfe einer spürbaren Unterstützung durch den Bund und die Länder gestemmt werden könne. "Sollten Bund und Länder hier kurzfristig nicht mitziehen, so erwartet der MDV nicht nur in seinem Verkehrsraum, sondern bundesweit massivste Einschnitte im Verkehrsangebot im ersten Halbjahr 2023", heißt es von Seiten der Verkehrbetriebe.

Was sich zum 1. August beim MDV für Fahrgäste ändert:

  • Gesamtes MDV-Gebiet: Das aus Leipzig bekannte ABO Flex gilt ab 1.8. im gesamten Verbundgebiet. ABO Flex Kunden sparen bis zu 50 Prozent für Einzelfahrten.
  • Leipzig: Familien in Leipzig können künftig bis zu drei Kinder kostenfrei mit der erweiterten 24-Stunden-Karte Plus mitnehmen. Die Einzelfahrkarte, Kurzstreckenfahrkarte, 4-Fahrten-Karte und die Leipzig-Pass-Mobilcard bleiben preisstabil. Die übrigen Preise werden insgesamt um durchschnittlich 2 Prozent angehoben
  • Halle (Saale): Die Preise für die Einzelfahrkarte Kind und das ABO Light bleiben gleich. Die Preise für die weiteren Tarifprodukte erhöhen sich um durchschnittlich 2,8 Prozent.
  • Landkreise: Kostengünstiges ABO Aktiv für Seniorinnen und Senioren wird in weiteren Städten eingeführt. Die Preise erhöhen sich über alle Tarifprodukte um durchschnittlich 2,1 Prozent.