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Sperrungen und Stau Top 10: Die wohl größten Dauerbaustellen in Sachsen-Anhalt 

Sachsen-Anhalts Straßenverkehr stellt Autofahrer an einigen Stellen vor große Probleme. Die MZ hat zehn Großbaustellen gesammelt. An diesen Knotenpunkten muss auch künftig mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

Aktualisiert: 08.11.2022, 16:59
Luftaufnahme Straßenbaustelle Merseburger Straße Höhe Krankenhaus Bergmannstrost (Foto:
Luftaufnahme Straßenbaustelle Merseburger Straße Höhe Krankenhaus Bergmannstrost (Foto: IMAGO / Steffen Schellhorn)

Halle (Saale)/MZ/pia - Weite Sicht, keine Ampeln und weit und breit kein Stau: Das ist für viele Autofahrer eine Idealvorstellung. Wären da nicht viele Baustellen auf Sachsen-Anhalts Straßen, die das verhindern. Um die unverhoffte Einfahrt in solch eine Baustelle zu vermeiden, stellt die MZ einige der in Sachsen-Anhalt aktuell größten Verkehrshürden auf Autobahnen, Bundesstraßen und innerorts vor.

Neubau Autobahn A143
Neubau Autobahn A143
(Foto: imago images/Steffen Schellhorn)

Noch immer keine Fertigstellung der A143 bei Halle in Sicht

Die Fertigstellung der A143 verlängert sich auf unbestimmte Zeit. Der Bau der Westumfahrung von Halle hat 2019 begonnen und sollte ursprünglich 2025 fertiggestellt werden. Einer der Gründe für die Verzögerung ist die komplizierte Sanierung alter Bergbaugebiete in Bennstedt. Finanziell ist der Bau ein Fass ohne Boden, die geplanten Kosten von 151 Millionen Euro belaufen sich mittlerweile auf 440 Millionen Euro.

Von einem Baustopp war bereits die Rede, doch aus dem Ministerium für Infrastruktur heißt es: „Wir brauchen die gesamte A143, um die Wirtschaftsräume Halle/Leipzig im Osten mit Kassel/Göttingen im Westen zu verbinden.“ Für den Straßenasphalt wird Bitumen benötigt, der aus Erdöl produziert wird. „Langfristig zu disponieren, ist nicht mehr möglich“, sagt der Projektleiter Michael Herbst. Der Rohstoff ist knapp und teuer. Außerdem laufen noch bis Ende 2023 archäologische Grabungen.

Hochwasser in Magdeburg 2013
Hochwasser in Magdeburg 2013
(Foto: imago stock&people)

Langjährige Baustelle in Magdeburg – Problembaustelle August-Bebel-Damm

In Magdeburg haben bereits 2021 am August-Bebel-Damm die Straßen- und Gleisbauarbeiten begonnen und werden voraussichtlich noch bis Mai 2024 andauern. Dort werden unter anderem infolge des Hochwassers 2013 entstandene Schäden beseitigt. Damals stieg die Elbe über ihre Ufer und überflutet weite Teile der Stadt.

Der Stadtteil Rothensee, den der August-Bebel-Damm durchquert, war stark von dem Hochwasser betroffen. Der Schienenverkehr nahm damals großen Schaden. Das provisorisch behobene Problem wird nun durch Gleisbauarbeiten komplett saniert.

75 Millionen für B6n in Anhalt-Bitterfeld

Der Anschluss der Bundesstraße 6n bei Köthen an die A9 verzögert sich. Ursprünglich war die Fertigstellung des Anschlusses der B6n an die A9 für 2018 geplant, nun wurde sie erneut verschoben. Die Lücke soll nun erst 2026 geschlossen werden. Einer der Gründe für die Verzögerung sind Umweltschutzmaßnahmen. Bei den Bauarbeiten wurden seltene Krötenarten entdeckt.

Zum Schutz der Tiere sollen laut dem Steuerzahlerbund rund 230 Tunnel für die Amphibien errichtet werden. Ein weiterer Grund ist, dass die Baustelle schwer mit großen Baufahrzeugen befahren werden kann. Bei Anwohnern und Pendlern sorgt die Verzögerung für Unverständnis.

Bauarbeiten an der Nordverlängerung der A14
Bauarbeiten an der Nordverlängerung der A14
(Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa)

Elbebrücke der A14-Nordverlängerung bei Seehausen (Altmark)

Seit Oktober 2020 wird die Autobahn 14 im Abschnitt von Seehausen (Altmark) und Wittenberge (Brandenburg) verlängert. In Sachsen-Anhalt verläuft der Streckenbau auf der heutigen B189, diese soll in Zukunft die Nordverlängerung der A14 werden. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr auf der Bundesstraße jedoch nicht unterbrochen. Durch eine Verlegung der Fahrbahn kann der Verkehr dort wie gewohnt weiterlaufen.

Zugleich soll auch die länderverbindende Elbebrücke entstehen. Die 1,1 Kilometer lange Brücke quert die Elbe als Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg. 2022 haben die Bauarbeiten begonnen. Im Herbst kann es zu Einschränkungen im Schiffsverkehr kommen. Die Bauarbeiten zur Querung der Elbe und auf dem gesamten Abschnitt von 10,8 Kilometern zwischen Seehausen und Wittenberge werden vermutlich noch bis 2025 andauern.

Sanierung der Elbebrücke Hohenwarthe nördlich von Magdeburg

Bald vorbei sind die Bauarbeiten an der Elbebrücke Hohenwarthe. Die Brücke nördlich von Magdeburg wird seit Februar 2020 saniert. Die A2 quert dort zwischen Barleben und Schermen die Elbe. Unter anderem wird die Fahrbahn erneuert. Für die Sanierungsarbeiten muss der Verkehr die Brücke mittig passieren, kann aber fließend die Brücke befahren. Im Zuge der Bauarbeiten wurde in der Brücke nachträglich ein sogenanntes Horizontalkraftlager eingebaut.

Dieses soll zur Vermeidung von Rissen dienen und ist deutschlandweit ein einmaliges Projekt. Die Bauarbeiten auf der A2 werden voraussichtlich im November 2022 abgeschlossen.

Bauarbeiten in der Merseburger Straße in Halle (Saale)
Bauarbeiten in der Merseburger Straße in Halle (Saale)
(Foto: IMAGO/Steffen Schellhorn)

Großbaustelle Merseburger Straße Halle (Saale)

In Halle wird seit Februar 2022 wird in der Merseburger Straße zwischen Damaschkestraße und Theodor-Neubauer-Straße gebaut. Davor war die Straße bereits stadteinwärts gesperrt nun ist sie auch stadtauswärts voll gesperrt. Die Straße wird an dieser Stelle im Rahmen des Stadtbahnprogramms bebaut. Die Bahn soll Barrierefrei werden, weshalb Präzisionsarbeit gefragt ist.

Der Ukrainekrieg verlängert die Baumaßnahmen zusätzlich, denn die Baukosten explodieren und bei dem wichtigen Baustoff Stahl kommt es zu massiven Problemen bei der Einhalutung von Lieferfristen. Deshalb nutzt an einigen Stellen schon als Ersatz Beton statt Stahl als Baustoff. Aktuell wird in zwei Abschnitten gebaut – auf einer Länge von 610 Metern vor dem Bergmannstrost und weiter südlich quasi zwischen Damaschkestraße und dem Rosengarten. Hier misst das Baufeld 700 Meter.

Die Bauarbeiten werden im ersten Abschnitt voraussichtlich bis April dauern und im zweiten Abschnitt bis Ende 2023.

Die B91 im Burgenlandkreis wird ausgebaut.
Die B91 im Burgenlandkreis wird ausgebaut.
(Symbolfoto: IMAGO/mhphoto)

Ausbau der B91 im Burgenlandkreis neigt sich dem Ende zu

Der Ausbau der Bundesstraße 91 ist noch in vollem Gange. Die archäologischen Grabungen und die Bauphasen eins und zwei sind abgeschlossen. Die dritte Phase, der Ausbau zwischen Werscher Kreuz und Deuben sowie des untergeordneten Nebennetztes, hat Mitte 2020 begonnen. Es kommt zu stockendem Verkehr und Staus. Die Bauarbeiten auf einer Strecke von 3,1 Kilometern sollen dieses Jahr im Dezember fertiggestellt werden.

In Salzwedel wird auf der B71 eine Brücke ersetzt

Der Brückenneubau im Altmarkkreis Salzwedel auf der B71 lässt hoffen. Der Bau hat im Mai 2022 begonnen und soll bereits im Dezember beendet werden. Die alte Brücke aus dem Jahr 1910 wies zu große Schäden für eine Sanierung auf. Daher wird sie komplett ersetzt. Die Kosten für die neue Brücke belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Da die B71 für den Bau zwischen den Abzweigen Zichtau und Engersen voll gesperrt wurde, wird der Verkehr umgeleitet.

Unstrutbrücke an der L214 im Burgenlandkreis

Auf der Landesstraße 214 wird die Unstrutbrücke instand gesetzt. Dafür investiert das Land Sachsen-Anhalt 900.000 Euro. Für die Bauarbeiten wird die L214 im Baustellenbereich voll gesperrt. Der Verkehr, der aus Nebra kommt, wird bereits ab Memleben umgeleitet. Die Fertigstellung der Arbeiten war bereits für den August dieses Jahr geplant. Die Sperrung bleibt jedoch noch bis Ende November 2022 bestehen.

Zwei neue Studentenwohnheime für Halle (Saale)

Am 10. Oktober 2022 hat in der Emil-Abderhalden-Straße in Halle der Neubau zweier Studentenwohnheime begonnen. Die Straße ist zwischen August-Bebel-Straße und Harz voll gesperrt. Umgeleitet wird unter anderem über Weidenplan und Adam-Kuckhoff-Straße. Im gesamten Umfahrungsgebiet kann es zu stockendem Verkehr kommen. Nach der Schließung des Wohnheims in der Richard-Paulick-Straße 13 im Jahr 2019 mangelte es an günstigen Studentenwohnungen. Das Studentenwerk reagierte und baut zwei neue Studentenwohnheime. Das Vorhaben läuft voraussichtlich noch bis Mai 2024.