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Kahlschlag bei DB Cargo Bahn plant Schließungen: Das wird aus den Standorten Halle und Magdeburg

DB Cargo zählt zu den Problemfällen der Deutschen Bahn. Die angeschlagene Güterverkehrssparte wird aktuell unter der Leitung von Sigrid Nikutta auf wirtschaftlichen Kurs gebracht. Um künftig Gewinne zu erzielen, stehen auch Werkstattschließungen auf dem Plan.

Von DUR Aktualisiert: 26.08.2025, 13:55
Bei DB Cargo steht derzeit alles auf dem Prüfstand – jetzt soll die Werke-Landschaft umstrukturiert werden. 
Bei DB Cargo steht derzeit alles auf dem Prüfstand – jetzt soll die Werke-Landschaft umstrukturiert werden.  Symbolbild: dpa

Berlin. – Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, steckt tief in der Krise. Um das Unternehmen wieder profitabel zu machen, plant die Leitung unter Sigrid Nikutta umfassende Veränderungen – darunter die Schließung zahlreicher Werkstätten.

So sollen von den derzeit 15 Außenstellen zehn geschlossen werden, darunter vier in den neuen Bundesländern. Insgesamt sind 170 Stellen vom geplanten Umbau betroffen.

DB Cargo: Veränderungen auch an zentralen Standorten

DB Cargo betreibt aktuell 11 Hauptwerke mit 15 zusätzlichen Außenstellen. Auch bei den zentralen Werkstätten sind Veränderungen vorgesehen: Die Anlage in Mainz-Bischofsheim soll vollständig geschlossen werden. In Halle (Saale), Seelze und Oberhausen entfällt künftig die Instandhaltung von Güterwagen – dort sollen nur noch Lokomotiven gewartet werden.

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Mit dieser Neuausrichtung erhofft sich DB Cargo mehr Effizienz durch spezialisierte Teams. Das Konzept wurde Ende Juli dem Gesamtbetriebsrat vorgestellt, die Verhandlungen dazu sollen im September beginnen.

Ab 2026 muss DB Cargo Gewinne erzielen

Seit Jahren schreibt DB Cargo rote Zahlen. Die EU-Kommission hat im Rahmen eines Beihilfeverfahrens festgelegt, dass die Tochtergesellschaft ab 2026 wieder profitabel arbeiten muss. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Unternehmensführung auf strikte Sparmaßnahmen: Alles, was keinen Gewinn bringt, wird gestrichen.

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Zwar konnte DB Cargo im ersten Halbjahr seine Verluste deutlich senken, dennoch blieb ein operatives Minus bestehen. Die Werkstattschließungen sind nun Teil der nächsten Sanierungsphase.

Diese Standorte von DB Cargo bleiben erhalten

Sollte sich der Vorstand um Sigrid Nikutta in den Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern durchsetzen, bleiben folgende Werke bestehen:

  • die Werke Hagen, Halle (Saale), Köln-Gremberg, Mannheim, Oberhausen, Maschen, Nürnberg, Saarbrücken, Seddin, Seelze/Lohnde
  • und die Außenstellen Bebra, Braunschweig, Bremerhaven, Kornwestheim und München. 

Diese Standorte von DB Cargo sollen geschlossen werden

  • das Werk Mainz-Bischofsheim und
  • die Außenstellen Rostock, Osnabrück, Magdeburg, Senftenberg, Hamburg-Billwerder, Offenburg, Ingolstadt, Regensburg, Emden und Stendell

EVG will Pläne nicht hinnehmen

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisierte das Vorgehen des Unternehmens als planlos. "Die Lage im Güterverkehr ist schwierig. Aber mit einer Vision für die Zukunft des Unternehmens hat ihr Agieren wenig zu tun", teilte EVG-Vize Cosima Ingenschay mit Blick auf Cargo-Chefin Nikutta mit.