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Förderung in der Lausitz ab 2017 Größeres Erdölfeld in Brandenburg

01.08.2013, 01:10

Potsdam/Lübben (epd) l Brandenburg will neben der Braunkohle künftig auch auf heimisches Erdöl setzen: Mit der Entdeckung eines Vorkommens von rund 15 Millionen Tonnen in der Niederlausitz könnten Erdöl und Erdgas zu einem ernstzunehmenden Faktor der Nutzung märkischer Rohstoffe werden, erklärte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) am Mittwoch in Potsdam. Die Central European Petroleum GmbH kündigte weitere Probebohrungen für 2014 an.

Selbst wenn nur 15 Prozent des Erdölvorkommens "Guhlen-1" gefördert würden, sei in den kommenden 25 Jahren mit einem Wirtschaftsimpuls von mehr als zwei Milliarden Euro für Brandenburg zu rechnen, erklärte das Unternehmen. Für die bisherigen Probebohrungen in Guhlen bei Lübben seien bereits 19 Millionen Euro investiert worden. Weitere 55 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren für weitere Untersuchungen bei Guhlen und Schlepzig eingesetzt werden.

Geologische und geophysikalische Daten deuteten darauf hin, dass die bisherigen Funde nur ein Teil eines weit größeren Erdölvorkommens sein könnten, hieß es weiter. Westlich von Guhlen werde noch einmal doppelt so viel Erdöl vermutet wie bereits bei der Ölfundbohrung "Guhlen-1" entdeckt wurde. Sollten weitere Untersuchungen dies bestätigen, könne 2016 ein Antrag auf Förderbewilligung gestellt und 2017 mit der Erdölförderung begonnen werden.

Nach Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums werden rund 90 Prozent des deutschen Erdöls und Erdgases in Schleswig-Holstein und Niedersachsen gefördert. Deutschland verfüge derzeit über rund 50 produzierende Erdölfelder und etwa ebenso viele Erdgasfelder. 2012 seien dort rund 2,6 Millionen Tonnen Erdöl und rund 11,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert worden.

In Brandenburg werden demnach zur Zeit nur in einer Produktionsstätte in Kietz im Oderbruch jährlich rund 20000 Tonnen Erdöl und Erdgas gefördert. Die Suche nach Erdöl und Erdgas wurde in Brandenburg bereits in den 50er Jahren in der DDR gestartet, kam aber mit der Wiedervereinigung zum Erliegen.