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Lloyd-Shoes steigert Umsatz kontinuierlich und exportiert in alle Welt / Europa- und Chinageschäft wird weiter ausgebaut Herrenschuh-Hersteller greift in Frankreich und Holland an

24.07.2012, 03:18

Sulingen (dpa) l Lloyd-Schuhe sind bei den Herren der Schöpfung seit Jahrzehnten beliebt. Im Geschäftsleben mit Anzug und Krawatte gehört nicht nur in Deutschland der Business-Schuh der Lloyd Shoes GmbH aus Sulingen (Niedersachsen) für viele zum Outfit.

In der Schuhfabrik rund 50 Kilometer von Bremen werden pro Wochentag 1900 Paar Schuhe gefertigt. Der Exportanteil liegt bei 33 Prozent. "Made in Germany" sei international noch immer ein Markenzeichen, sagt Maximilian Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung. "Der deutsche Markt legt nicht so viel Wert auf "Made in Germany". Wir verkaufen nirgends so billig wie in Deutschland."

Nach Angaben des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie gibt es nur noch wenige Hersteller, die komplett in Deutschland produzieren. Waren es vor 30 Jahren noch 98 Millionen Paar Schuhe, lag die Zahl 2011 bei 30,3 Millionen. Es zeichne sich aber ein leichter Aufwärtstrend ab, sagt ein Sprecher des Verbandes. Seit dem Tiefstand 2006 mit 24,5 Millionen Paaren gehe es langsam bergauf. Grund sei ein rückläufiger Anteil der Lohnkosten durch Automatisierung. "Überall dort, wo ich automatisieren kann, kann ich wieder in Deutschland produzieren. Damit spare ich riesige Logistikkosten."

Lloyd, die 2013 ihr 125-jähriges Firmenjubiläum feiern, ist dem heimischen Standort immer treugeblieben. 2000 wurde in Sulingen ein neues Werk eingeweiht. "Das ist noch immer die modernste Schuhfabrik in Deutschland", sagt Müller, der seit 1994 die Geschicke des Unternehmens lenkt. Seit 2002 produziert Lloyd allerdings auch im rumänischen Valea Lui Mihai komplette Schuhe, dort sind es jeden Arbeitstag 4900 Paare. Damen- und Freizeitschuhe gehören seit mehr als zehn Jahren zum Sortiment.

Der Umsatz steigt kontinuierlich. So wurde 2011 ein Konzernumsatz von 118 Millionen Euro erzielt und damit das bisherige Rekordjahr 2010 um 11,5 Prozent übertroffen. "In Frankreich, Belgien und Holland wollen wir angreifen und unser Geschäft ausbauen", sagt Müller. Auch in Russland und Osteuropa sei das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Wichtiger Markt ist China. 2003 gab es dort den ersten Lloyd-Shop, inzwischen sind es 20 Geschäfte. "Die möchten am liebsten alles "Made in Germany" haben."