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Betriebe rüsten sich mit Basis-Qualitätsmanagement und sparsamem Energieeinsatz für die Zukunft Hoymer und Göttnitzer Landwirte in Effizienzprüfung

21.01.2012, 04:22

Berlin (ko) l Die Internationale Grüne Woche ist seit gestern für Publikum geöffnet. Sie lädt ein, Spezialitäten aus fünf Kontinenten zu probieren und Informationen über Land- und Ernährungswirtschaft einzuholen.

Gleich am Eröffnungstag haben die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalts und landwirtschaftliche Betriebe in der Sachsen-Anhalt-Halle demonstriert, dass sie sich Zukunfts- themen wie Energieeffizienz und CO2-Ausstoß, die künftig auch bei der EU-Agrarförderung eine Rolle spielen werden, schon jetzt stellen.

Gemeinsam mit Partnern und unterstützt vom Agrarministerium hat die AMG das Basis-Qualitätsmanagement (BQM) entsprechend weiterentwickelt und einen Leitfaden für einen praxisorientierten Check von Energieeinsatz und Einsparmöglichkeiten erarbeitet. Im Rahmen der BQM-Zertifizerung haben die Hoymer Agrargesellschaft (Salzlandkreis) und die Agrar GmbH Göttnitz (Anhalt-Bitterfeld) als erste den Praxistest absolviert, informierte AMG-Projektleiter Landwirtschaft, Wolfgang Zahn. Staatssekretärin Anne-Marie Keding und AMG-Chef Thomas Lange haben beiden Betrieben gestern in Berlin auf der Bühne in der Sachsen-Anhalt-Halle (23b) die BQM-Zertifikate und Urkunden überreicht.

Die Hoymer Landwirte bewirtschaften rund 1250 Hektar in Harznähe und halten 140 Milchkühe mit eigener Nachzucht und auf Stroh. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung liegt bei mehr als 9000 Litern pro Kuh. Es gebe immer noch Potenziale, um den Energieeinsatz zu verbessern, stellte Geschäftsführer Frank Zedler fest, der auch Präsi- dent des Landesbauernverbandes Sachsen-Anhalt ist.

Der Göttnitzer Agrarbetrieb habe sich schon seit längerem auf die Fahnen geschrieben, eigene Energiebewertungen vorzunehmen, berichtete Ralf Schnick, geschäftsführender Gesellschafter. Der Leitfaden ermögliche nun eine transparente Darstellung. Der Marktfruchtbetrieb in der Nähe von Zörbig bewirtschaftet 1190 Hektar, setzt auf Mulch- saat und eine EDV-gestützte Düngung mit tatsächlichen Bedarfsanalysen für einen optimierten Einsatz.

Ab Februar können nun auch andere Landwirte den Leitfaden nutzen, um Reserven in den Betriebsabläufen aufzuspüren und ihr Management zu verbessern, teilte die AMG in Berlin mit. Der Check könne separat oder begleitend im Verfahren der Qualitätssicherung umgesetzt werden. Das spare Zeit, Aufwand oder auch Beratungs- kosten, erklärte AMG-Projektleiter Zahn. Die Diskussion in Brüssel zur Agrarreform zeige, es werde darüber nachgedacht, Anstrengungen zum Klimaschutz in den Betrieben nachzuweisen.

Sachsen-Anhalt ist Vordenker bei der Qualitätssicherung in der Landwirtschaft. Mehr als 300 Betriebe im Land setzen das Basis-Qualitätsmanagement um.