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Stimmung hellt sich auf IT-Branche in Sachsen-Anhalt verspürt steigende Nachfrage

Von Torsten Scheer 08.07.2010, 04:19

Die Stimmung in der Informationstechnik in Deutschland hellt sich auf. "Die Krise ist bei uns vorbei", sagt der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, August Scheer. Diese Einschätzung teilen auch die Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt.

Magdeburg. Die Lage in der deutschen IT-Industrie scheint sich deutlich entspannt zu haben. Der Branchenverband Bitkom, dem deutschlandweit mehr als 1300 Unternehmen angehören, hat jetzt das Ende der Krise ausgerufen. Auch für Sachsen-Anhalt? Ja, sagt der Vorsitzende des sachsen-anhaltischen Verbandes der IT- und Multimediaindustrie (VITM), Dirk Bartens, der Volksstimme. "Das gilt uneingeschränkt auch für uns."

Laut der jüngsten Bitkom-Umfrage rechnen 71 Prozent der befragten Unternehmen mit steigenden Umsätzen im laufenden Jahr. Dabei zeigen sich besonders die Anbieter von IT-Services sowie Software-Dienstleister optimistisch. In der Folge wolle jede zweite Firma ihren Personalbestand erhöhen. In der deutschen IT-Branche arbeiten derzeit etwa 850 000 Menschen.

"Unsere Unternehmen agieren entspannter", stellte Bartens fest. Die Branche in Sachsen-Anhalt verspüre eine steigende Nachfrage nach IT-Dienstleistungen, insbesondere aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus dem Dienstleistungsbereich.

Bartens verwies zu dem darauf, dass sich die IT-Branche in Sachsen-Anhalt, die 2009 einen Gesamtumsatz von zirka 1,4 Milliarden Euro auswies, in den vergangenen Jahren stabil entwickelt habe. So sei etwa die Zahl der Beschäftigten in den mehr als 500 Branchenunternehmen kontinuierlich gestiegen. Wurden im Jahr 2006 rund 9400 Menschen beschäftigt, waren es im vergangenen Jahr schon 12 800 Frauen und Männer – in etwa so viele wie der Schwermaschinenbau hat.

Besonders positiv bewertete Bartens die Entscheidung der Deutschen Telekom, in Biere bei Schönebeck ein neues Rechenzentrum zu bauen. Hier soll bis 2015 mit rund 24 000 Quadratmetern das größte Hochsicherheits-Rechenzentrum eines IT-Dienstleisters in Deutschland mit zunächst 70 Beschäftigten, perspektivisch mit weiteren Neueinstellungen, entstehen. Dies sei eine Chance, dass aus Sachsen-Anhalt abgewanderte Fachkräfte auf einen gut bezahlten und hochqualifizierten Arbeitsplatz zurückkehrten. Zudem spreche die Ansiedlung für die Qualität des Standortes Sachsen-Anhalt, machte Bartens, der auch Geschäftsführer der Schönebecker SBSK GmbH & Co. KG ist, deutlich: "Das hätte man nicht gemacht, wenn Sachsen-Anhalt einen schlechten Ruf hätte."

Sorge bereitet der IT-Branche der Fachkräftemangel. "Der Kampf um die guten Leute wird härter", sagte Bartens. Es würde vor allem technisches und ingenieurtechnisches Personal knapp. Bundesweit fehlen der Branche nach Bitkom-Angaben bereits rund 20 000 Fachkräfte. Der Verband regt an, die Ausbildung zu verbessern und mehr Frauen den Einstieg in naturwissenschaftliche und technische Fächer zu erleichtern.

"Die Universitäten und Hochschulen müssen ihren Weg weitergehen", brach Bartens eine Lanze für die dortige Qualität der Ausbildung. Die Einrichtungen seien technisch wie personell sehr gut ausgestattet.