Internationale Luftfahrtmesse in Frankreich / Flugzeugbauer liefern sich harten Konkurrenzkampf Milliardenaufträge für Airbus und Boeing in Le Bourget
Paris (AFP) l Mit Milliardenaufträgen für die hart konkurrierenden Flugzeugbauer Airbus und Boeing hat die internationale Luftfahrtmesse im französischen Le Bourget begonnen. Airbus vermeldete gestern unter anderem eine Bestellung der Flugzeug-Leasinggesellschaft Doric über 20 Riesenflieger A380. Der US-Konkurrent Boeing konnte einen Auftrag der Leasinggesellschaft Gecas über zehn Boeing 787 Dreamliner verbuchen.
Die 20 Airbus A380, die Doric beim europäischen Flugzeugbauer bestellt, haben einen Listenpreis von rund acht Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro). Die Bestellungen des größten Passagierflugzeugs der Welt müssen noch endgültig bestätigt werden. Die US-Flugzeug-Leasinggesellschaft ILFC bestellte bei Airbus zudem 50 Mittelstreckenflugzeuge vom spritsparenden Typ A320neo. Der Umfang des Auftrags beläuft sich laut Katalogpreis auf fünf Milliarden Dollar. 2011 hatte ILFC bei Airbus bereits hundert A320neo bestellt.
Der Wert der Gecas-Bestellung von zehn Boeing Dreamlinern beträgt laut Gecas-Chef Norm Liu rund 2,9 Milliarden Dollar. Zudem bestellte die katarische Fluggesellschaft Qatar Airways bei Boeing neun Langstreckenflieger B777 für einen Katalogpreis von 2,8 Milliarden Dollar. Davon sind zwei Bestellungen fest und sieben als Kaufoption verbucht. Qatar-Airways-Chef Akbar al-Baker betonte aber, seine Fluggesellschaft bestätige ihre Kaufoptionen immer.
Die japanische Fluggesellschaft Skymark bestellte bei Boeing vier Mittelstreckenflieger vom Typ B737 MAX 8. Laut Listenpreis hat die Bestellung einen Wert von rund 400 Millionen Dollar.
Die alle zwei Jahre stattfinende Luftfahrtmesse von Le Bourget bei Paris ist geprägt vom Konkurrenzkampf zwischen den beiden großen Flugzeugbauern Airbus und Boeing. Einen Trumpf hatte Airbus im Vorfeld der weltgrößten Luftfahrtmesse ausspielen können: Am vergangenen Freitag absolvierte der neue Langstreckenflieger A350 mit Erfolg seinen ersten Testflug. Die Maschine, mit der Airbus dem pannengeplagten Boeing Dreamliner Konkurrenz machen will, könnte Ende der Woche auch die Messe in Le Bourget überfliegen.
Vor Beginn der Messe hatte sich Boeing-Spitzenmanager Ray Conner, der bei dem US-Konzern die Sparte der zivilen Luftfahrt leitet, betont zuversichtlich gegeben: "Ich denke, wir haben die besseren Produkte, und letztlich gewinnen hoffentlich die besseren Produkte." Die Fluggesellschaften würden von dem "großartigen Wettkampf" zwischen Boeing und Airbus profitieren.
Um Kunden zu gewinnen, räumen beide Konzerne Fluggesellschaften häufig Rabatte ein, die bis zu 50 Prozent des Listenpreises betragen können.