Vor allem Absatz in England läuft sehr gut / Freiberger-Gruppe erhöht Produktionskapazität Pizzafabrik in Osterweddingen wird ausgebaut
Die Freiberger-Gruppe aus Berlin will kräftig in ihre Pizzafabrik in Osterweddingen investieren. Unter anderem sollen 7,5 Millionen Euro für den Umbau einer zweiten Produktionslinie ausgegeben werden. Im nächsten Monat geht es los.
Osterweddingen l Die 220 Mitarbeiter der Pizzafabrik in Osterweddingen haben in diesen Tagen viel zu tun. In endloser Schlange schieben sich Pizzaböden über die Bänder. Automaten bringen Tomatensoße auf, verteilen Salami, Schinken und Käse. Mehr als 1000 Tonnen Mehl werden hier jeden Monat verarbeitet. Hinzu kommen 350 Tonnen Käse, über 100 Tonnen Tomatensoße und 30 Tonnen Schinken.
"Die Auftragslage ist gut", sagte Ute Fath, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit in der Freiberger-Gruppe, der Volksstimme. In dem Werk werden Pizzen auf zwei Linien gebacken, belegt und dann tiefgekühlt verschickt. Ein "Strang" schafft im Jahr bis zu 50 Millionen Stück.
Produziert wird hauptsächlich für den englischen Markt, der sich "sehr gut entwickelt". Mit positiven Folgen für den Standort. "Wir werden jetzt die zweite Produktionslinie auf den technisch höchsten Stand bringen und dafür 7,5 Millionen Euro investieren", kündigte Fath an.
Auf dieser Anlage waren einige Jahre lang Pizzen für einen großen Markenhersteller gebacken worden. Dieser hat die Produktion aber inzwischen nach England verlegt. Die Linie will nun Freiberger für sich nutzen.
In Osterweddingen soll unter anderem eine neue Herstellungstechnologie eingeführt werden, die Freiberger aus Wettbewerbsgründen aber nicht näher beschreibt. Nur so viel: Die Kapazität des Werkes soll sich um 40 bis 60 Prozent pro Jahr erhöhen.
Auf beiden Linien werden künftig die Sorten Deep Pan (dicker Boden mit viel Käse) und Thin Crust (dünner knuspriger Boden) hergestellt. Bei der Zahl der Arbeitsplätze soll es zunächst bleiben.
Viele Aufträge von Handelsketten
Freiberger mit Stammsitz in Berlin hatte das Werk in Osterweddingen vor vier Jahren von der US-amerikanischen Schwan Food Company übernommen. Freiberger selbst ist eine Tochterfirma des Südzucker-Konzerns und stellt mit insgesamt mehr als 2000 Mitarbeitern täglich bis zu 2,5 Millionen gekühlte oder tiefgekühlte Pizza-, Snack- und Pastaprodukte vor allem für deutsche und internationale Handelsketten her, die diese dann unter ihrem Namen verkaufen. Als eigene Marke führt Freiberger "Alberto".
Mit einem Jahresumsatz von 515 Millionen Euro gehört Freiberger neben "Dr. Oetker" zu den ganz Großen der Branche.