Industrie Rund 180 neue Jobs im Dämmstoffwerk
Der Baustoffhersteller Schwenk Dämmtechnik hat gestern in Bernburg (Salzlandkreis) ein neues Werk zur Produktion von Glaswolle in Betrieb genommen. Nach Unternehmensangaben ist es das modernste seiner Art in Europa. 120 Millionen Euro wurden investiert, rund 180 Arbeitsplätze sowie mehrere Ausbildungsplätze sind entstanden.
Bernburg (dpa/ko). 20 Jahre nach der Übernahme des Zementwerks Bernburg erweitert die Schwenk-Gruppe damit ihr Engagement in Sachsen-Anhalt. Auch in Glöthe, ebenfalls Salzlandkreis, produziert der Unternehmensverbund Dämmstoffe.
Jährlich können in dem neuen Werk im Gewerbegebiet Bernburg-West in der Nähe der Autobahn 14 bis zu 90 000 Tonnen Glaswolle hergestellt werden. "Mit dem Dämmstoffwerk wollen wir ganz bewusst den Standort Ostdeutschland stärken", sagte Gerhard Hirth, Geschäftsführer der Schenk Unternehmensgruppe, gestern bei der offiziellen Inbetriebnahme in Bernburg. Dies sei auch ein "strategischer Schachzug" gewesen. Die Nähe zu Osteuropa biete günstige Vertriebswege und weitere Expansionsmöglichkeiten.
Die Schwenk-Gruppe mit Hauptsitz im oberbayerischen Landsberg hat mit der Fabrik in Bernburg bislang mehr als 560 Millionen Euro in Sachsen-Anhalt investiert und insgesamt 725 Arbeitsplätze geschaffen. Das Familien- unternehmen wird in fünfter Generation geführt. Deutschlandweit stellt die Schwenk Dämmtechnik in sechs Produktionsstätten Dämmstoffe her. "Mit dem neuen Werk wurde die größte Unternehmensinvestition in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt vollendet", sagte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) gestern bei seinem Besuch in Bernburg. Schwenk leiste damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, sondern auch zum Klimaschutz. Zum einen spare die Verwendung eines hohen Altglasanteils kostbare Ressourcen, zum anderen verbessere Glaswolle als Dämmstoff die Energieeffizienz von Gebäuden und trage damit erheblich zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Sowohl für Neubauten als auch bei der energetischen Gebäudesanierung werden die Dämmplatten eingesetzt.
Haseloff bedankte sich bei dem Unternehmen für "sein beeindruckendes Engagement" und gratulierte zum "modernsten Dämmstoffwerk in Europa". Sachsen-Anhalt bleibe weiter auf Erfolgskurs, betonte der Minister. Die Investition in das neue Werk in Bernburg wurde mit 22,5 Millionen Euro im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.