Festliche Veranstaltung Sangerhausen erinnert an Kupferbergbau
Sangerhausen (dpa). Mit einer festlichen Veranstaltung ist gestern in Sangerhausen an die Bergbautradition im Landkreis Mansfeld-Südharz erinnert worden. Anlass war, dass vor 20 Jahren der Abbau von Kupferschiefer in der Region aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde.
800 Jahre lang war das Erz bis dahin in dem Landstrich zwischen Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt abgebaut und verarbeitet worden. Daran erinnern Museen wie das Schaubergwerk und Bergbaumuseum "Röhrigschacht" in Wettelrode. Das Mansfelder Land hatte im Juli eine Arbeitslosigkeit von 15,4 Prozent. Das war die höchste Quote in Sachsen-Anhalt. Der Landkreis Mansfeld-Südharz hat rund 152 500 Einwohner.
Nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) fehlen der Region auch 20 Jahre nach der Einstellung des Kupferbergbaus ausreichend Alternativen für Arbeitsplätze. Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) zufolge steigt mit dem geplanten Industriegebiet Sangerhausen und der Fertigstellung der Autobahn A 38 (Halle-Göttingen) die Attraktivität der Region für Neuansiedlungen. Er sieht auch ein gutes Potenzial an Fachkräften.
Am 10. August 1990 wurde der letzte Wagen Kupfererz aus den Schächten des Reviers Sangerhausen gefördert. Marode, umweltverpestende Hüttenbetriebe wie in Helbra, wurden stillgelegt. Im "Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck" arbeiteten zu DDR-Zeiten bis zu 48 000 Menschen.