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Landwirte hoffen auf Start Mitte April Spargelbauern bereiten Beete für die Erntesaison vor

Von Bettina Koch und Antje Mewes 30.03.2010, 05:21

Auf rund 1100 Hektar wird in Sachsen-Anhalt Spargel angebaut. Nachdem die Ernte im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich ausgefallen war, hoffen die Spargelbauern in diesem Jahr wieder auf eine höhere Ausbeute.

Kalbe/Magdeburg. Im mehrjährigen Mittel hatten die Bauern und ihre Erntehelfer 44,2 Dezitonnen Spargel pro Hektar gestochen, im vergangenen Jahr nur durchschnittlich 40,6 Dezitonnen, so die Angaben des Statistischen Landesamtes in Halle. Diesmal soll es wieder etwas mehr werden. Helmut Bamme vom Spargelhof Bamme und Sohn in Zibberick (Landkreis Börde) hofft, die ertragsschwachen Jungflächen nicht eingerechnet, auf 50 bis 60 Dezitonnen pro Hektar.

Der lange und kalte Winter habe den Pflanzen jedenfalls nicht geschadet, sagte er. "Der Schnee war ein guter Schutz, der Frost ist nicht so tief in den Boden gegangen, und unsere leichten Böden sind gut mit Feuchtigkeit versorgt." Das seien gute Startbedingungen. Nun braucht es Sonne und Wärme, damit der Spargel sprießt. "Wir hoffen, dass wir Mitte April mit der Ernte beginnen können", sagte Bamme. Einen Teil seiner Felder hat der Spargelhof mit Folie abgedeckt. Bevor es damit weitergeht, werden seit gestern auf vier Hektar erst einmal neue Pflanzen in die Erde gesetzt. Inklusive Neu- und Junganlagen baut der Familienbetrieb auf 43 Hektar Spargel an.

In der Saison beschäftigt Bamme 70 Helfer, vorwiegend Stammkräfte. Im Ernteeinsatz sind vor allem Helfer aus Polen, bei der Aufbereitung und im Verkauf auf den Märkten sind es Mitarbeiter aus der Region.

Der Spargelhof Brüning in Rosian im Jerichower Land baut derzeit noch auf vier Hektar Spargel an (früher waren es zwölf), auf einem Hektar wird das Edelgemüse unter Folie wachsen. Aber so weit ist es noch nicht: "Wir haben die Erde zwischen den Reihen aufgelockert und warten auf steigende Temperaturen. So spät wie möglich wird die warme Erde auf die Beete gehäuft." Das solle den Pflanzen einen Schub geben, erklärte Paul Brüning die Strategie für ein gutes Spargelwachstum.

Ebenso verfährt die Stallbaum GbR in Iden (Landkreis Stendal). "Wenn die Temperaturen stimmen und die warme Erde auf die Reihen kommt, bringt das die Pflanzen schnell in Gang, dann geht es fünf, sechs Tage später los", sagte Carola Stallbaum. Im vergangenen Jahr hatte der Betrieb am 16. April mit der Ernte begonnen und einen Ertrag von 50 Dezitonnen pro Hektar erzielt. Stallbaum hat Spargel auf sieben Hektar und verzichtet ganz auf Folie.

Gut Plätz erntet schon dank Fußbodenheizung

Auf den Spargelfeldern des Gutes Plätz im Landkreis Stendal hat die Spargelernte bereits begonnen. Wie Landwirt Klaus Heinl gestern mitteilte, werden momentan pro Tag etwa 50 Kilogramm des Edelgemüses geerntet. Seit 25. Februar hat er einen Teil seiner Beete beheizt. Dazu wird die Abwärme zweier benachbarter Biogasanlagen genutzt, wie er erklärte. Dank dieser Fußbodenheizung ist der Spargel trotz der langen winterlichen Temperaturen gewachsen und kann nun geerntet werden. Dies erfolgt momentan noch per Hand.

Erst wenn die eigentliche Spargelsaison begonnen hat, sind auf den Flächen des Gutes Spargelerntemaschinen zu beobachten. "Momentan lohnt sich das noch nicht", so der Spargelbauer. Unter anderem kommen dann ein Spargelroder und sogenannte Spargelfüchse zum Einsatz. Er rechnet damit, dass auf den mit Folien abgedeckten unbeheizten Beeten etwa am 25. April mit der Ernte begonnen werden kann.

Landwirt Thorsten Thiede aus Bühne im Altmarkkreis Salzwedel will nach Ostern den ersten Spargel ernten. Er hat einen Teil seiner Beete mit einer Schwarzweißfolie überzogen. Darüber sind Minitunnel aus durchsichtiger Folie gespannt. Sie erzeugen ähnlich wie in einem Gewächshaus ein Mikroklima, das den Spargel schneller wachsen lässt. Zurzeit ist die schwarze Seite der Folie nach oben über die Spargelreihen gezogen. So werden die wenigen Sonnenstrahlen besser ausgenutzt.

Wenn es sehr heiß ist, wird die weiße Seite nach oben gelegt, um das Sonnenlicht zu reflektieren, erklärte der Landwirt, der das Edelgemüse auf 35 Hektar anbaut. Er rechnet damit, dass er 14 Tage nach Ostern auf den Flächen mit der Ernte beginnen kann, die nur mit einfacher Folie belegt ist. Wenige Tage später könne abhängig vom Wetter voraussichtlich auf allen Flächen geerntet werden.