Reisende müssen sich am Montag auf Flugausfälle einstellen Warnstreiks bei Lufthansa

20.04.2013, 01:17

Berlin/Frankfurt (dpa) l Erneute Nervenprobe für Passagiere der Lufthansa: Verdi verschärft am Montag den Warnstreik bei Europas größter Fluggesellschaft. Die Gewerkschaft hat für den ganzen Tag und nahezu flächendeckend das Bodenpersonal aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. Lufthansa erwartet in der Folge des Arbeitskampfes Flugausfälle vor allem zu deutschen und europäischen Zielen. Langstreckenflüge sollen möglichst stattfinden, teilte die Airline am Freitag mit. Einen genauen Flugplan will Lufthansa am Samstagabend im Internet bereitstellen.

Die Fluggäste müssen sich auf hunderte Flugausfälle einrichten. Es ist bereits die zweite Welle von Arbeitsniederlegungen in dem Tarifkonflikt um Entgelte und Arbeitsbedingungen von rund 33 000 Technikern und Serviceleuten. Am 21. März waren bei einem weit kürzeren Warnstreik 700 Flüge ausgefallen.

Das Unternehmen erwartet in der Folge einen zweistelligen Millionenschaden, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Personalvorstand Stefan Lauer erklärte in einer Mitteilung: "Ein 24-stündiger Warnstreik ist faktisch von seiner Wirkung her ein Vollstreik und vor dem Hintergrund erster Verhandlungsfortschritte eine völlig überzogene Arbeitskampfmaßnahme, die sich definitiv nicht mit dem aktuellen Verhandlungsstand begründen lässt." Die nächste Verhandlung steht am 29./30. April an. Das Unternehmen prüft rechtliche Schritte gegen die Gewerkschaft.

Verdi rief Mitarbeiter an den Flughäfen und Standorten Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Köln und Norderstedt auf. In Norderstedt sitzt die Lufthansa-Tochter LRS (Lufthansa Revenue Services GmbH), die geschlossen werden soll. In Berlin sind Aktionen bis zum Nachmittag geplant, in Nürnberg am Morgen.

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle kritisierte erneut das am Mittwoch vorgelegte erste Angebot der Lufthansa. Es bedeute für die Beschäftigten mit Entgeltsteigerungen zwischen 0,4 und 0,6 Prozent im ersten Jahr deutliche Reallohnverluste. Ratgeber