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"Relativ ruhig": Vatertag im Zeichen von Corona

Die Corona-Pandemie setzt ausgelassenen Feierlichkeiten am Vatertag Grenzen. Geselligkeit gibt es trotzdem, Alkohol und Polizeieinsätze auch. Landesweit bleibt es "relativ ruhig" - mit Ausnahmen.

22.05.2020, 15:05

Halle/Wernigerode (dpa/sa) - Der als Vater- oder Herrentag begangene Feiertag Christi Himmelfahrt ist in Sachsen-Anhalt nach Angaben der Polizei vom Freitag "relativ ruhig" verlaufen. Wegen der Corona-Pandemie sei das Feiern ohnehin nur eingeschränkt möglich gewesen - trotzdem hätten manche "zu tief ins Glas geschaut" und es habe einige Einsätze gegeben, hieß es.

Demnach seien Beamte am Donnerstagabend wegen Zwischenfällen mit mutmaßlichen Rechtsradikalen nach Halle und Eisleben ausgerückt. Im Eisleber Ortsteil Volkstedt spielten demnach zwei Männer rechte Musik ab und riefen "Sieg Heil". Gegen einen 36-Jährigen und einen 50-Jährigen wurde Anzeige gestellt. Bei einem Einsatz in einer Gartenanlage in Halle zeigte ein 22-Jähriger eintreffenden Beamten den verbotenen Hitlergruß und beleidigte sie, hieß es zudem. Der Staatsschutz ermittele.

Ein "überwiegend positives Fazit" zog die Polizei in Magdeburg. Es habe erst mit Beginn des Abends kleinere Auseinandersetzungen zwischen hauptsächlich Betrunkenen gegeben, etwa auf dem Nicolaiplatz oder auf der Sternbrücke nahe dem Stadtpark. Auch mit Blick auf die Beschränkungen wegen des Coronavirus habe es keine Besonderheiten gegeben. "Bei kleineren Verstößen konnten die Regionalbereichsbeamten, welche gemeinsame Streifen mit dem Stadtordnungsdienst verrichteten, in klärenden Gesprächen die Einhaltung der Regelungen erreichen", sagte ein Sprecher.

Im Bereich Börde war der Vatertag laut Polizei von einem "zurückhaltenden Ausflugsverhalten kleiner Personengruppen" geprägt. Die meisten Menschen hätten sich an die Regeln gehalten. Nur in Ausleben sei eine größere Zusammenkunft aufgelöst worden. "Es wurden 14 Platzverweise ausgesprochen und entsprechende Anzeigen gefertigt", sagte ein Sprecher der Polizei in Haldensleben.

Einen "geringen Rad- und Personenverkehr" registrierte auch die Polizei im Altmarkkreis Salzwedel. Bei gemeinsamen Kontrollen mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes sei grundsätzlich festgestellt worden, dass die Corona-Eindämmungsverordnung beachtet und Sicherheitsabstände eingehalten wurden. Wo das nicht der Fall gewesen sei, hätten kurze Hinweise gereicht. Es habe viel Verständnis für die Kontrollen gegeben, zog die Polizei in Salzwedel Bilanz.

Gut zu tun hatte nach eigenen Angaben die Polizei im Harz, in den traditionell am Himmelfahrtstag Männergruppen und Familien gern Ausflüge unternehmen. Polizisten seien mehrfach unter anderem wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Lärm ausgerückt. Auch rechtsradikale Parolen seien gerufen worden, etwa aus von einer Gruppe am Schloss Blankenburg.

In Halberstadt kam es laut Polizei zu einer Schlägerei zwischen 20 bis 30 Personen. Der Einsatz auf der Jahnwiese werde Ermittlungsverfahren gegen einen 17-jährigen Jugendlichen und zwei 26 und 27 Jahre alte Männer nach sich ziehen. Hoch her ging es den Angaben zufolge auch im Lustgarten Wernigerode, wo sich bis zu 200 Menschen aufgehalten hätten. Sie seien größtenteils betrunken und verbal aggressiv gewesen, hieß es.

Mehrere Körperverletzungsdelikte und Sachbeschädigungen habe die Polizei im Salzlandkreis an Christi Himmelfahrt registriert. 17 Einsätze habe es wegen Ruhestörungen gegeben. Relevante Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung seien nicht festgestellt worden. Im Burgenlandkreis sei die Polizei am Männertag eigenen Angaben zufolge bis in die Nacht hinein etwa 50 Mal im Einsatz gewesen. Elf Ermittlungsverfahren seien insgesamt eingeleitet worden, hieß es.