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Rockerkriminalität Festnahme eines Waffenhändlers

Bei einer Razzia in Schönebeck hat das Spezialeinsatzkommando der Polizei ein Gebäude gestürmt. Es geht um Rockerkriminalität.

Von Emily Engels 11.02.2019, 08:40

Schönebeck l Bei einer Großrazzia in Schönebeck haben Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos (SEK) aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ein Gebäude in der Schönebecker Böttcherstraße/Ecke Felgeleber Straße gestürmt. Die Beamten waren schwer bewaffnet. Außerdem wurden auch in Magdeburg zwei Wohnungen durchsucht.

Bei der Razzia ging es um einen Waffenhandel. Die Durchsuchung war im Clubhaus der Hells Angels. Dabei wurde auch eine andere Wohnung in Schönebeck und eine weitere in Magdeburg durchsucht. Weil ein Hund auf dem Hof in Schönebeck die Spezialeinsatzkräfte angriffen hat, mussten sie das Tier erschießen. Das bestätigte am Vormittag eine Sprecherin der Polizei in Braunschweig.

Das Ermittlungsverfahren wird von dort aus unter anderem wegen schwerer Waffenverstöße geführt. Dabei soll es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits am Freitag Festnahmen und die Sicherstellung einer Waffenlieferung gegeben haben. Der Hauptbeschuldigte ist ein 54-jähriger Rocker Hells Angel aus dem bereits geschlossenen Red-Devils-Charter Helmstedt. Er soll bereits in Untersuchungshaft sitzen. Der Mann war mit fünf Pistolen eines tschechischen Fabrikats und 200 Schuss Munition in einem Fahrzeug in der Nähe von Schönebeck gestellt worden.

Ebenfalls am Freitag haben die Beamten die Wohnung eines 61-jährigen Mannes in Königslutter durchsucht. Der Mann soll schon früher Kunde des mutmaßlichen Waffenhändlers gewesen sein. Auch bei ihm wurde eine Waffe des Fabrikats entdeckt. Weil er sich geständig zeigte, wurde er nach der Vernehmung wieder entlassen.

Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Christain Wolters: "Der Einsatz in Schönbeck am Montag war nur ein Nachklapp der Ermittlungen vom Freitag." Es wurden weder Waffen gefunden, noch gab es weitere Festnahmen. Gegen wie viel weitere Beschuldigte aus der Rockerszene sich die Ermittlungen richten, wollte er nicht sagen. Offen ist auch, wofür die Waffen waren. Sowohl bei den Hells Angels als auch Bandidos inklusive ihrer Unterstützer gehören Rotlicht- und Türstehergeschäfte sowie illegaler Drogen- und Waffenhandel zum Tätigkeitsfeld. Dem Zugriff waren längere verdeckte Operationen vorausgegangen.