Sachsen-Anhalts Feldhasen-Bestand stabiler

Magdeburg/Berlin (dpa/sa) - Die Jäger melden einen Aufwärtstrend bei den gefährdeten Feldhasen - Sachsen-Anhalt liegt im bundesweiten Hasenrennen allerdings weit hinten. Im Durchschnitt lebten hierzulande zuletzt sechs Hasen je Quadratkilometer, wie der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt mitteilte. "Ein absoluter Rekordwert, wenn man die Zählergebnisse unseres Wildtiermonitorings seit 2001 betrachtet", erklärte Geschäftsführer Wilko Florstedt.
Die Hasen hätten sich dank der überdurchschnittlich warmen Temperaturen und der geringen Niederschläge gut vermehren können. Wegen des milden Wetters im Jahresverlauf seien insbesondere wenige Junghasen gestorben. Die im Jahr 2020 ebenfalls gute Nettozuwachsrate von acht Prozent lasse auf eine weitere Stabilisierung der Feldhasenbesätze auch in diesem Jahr hoffen, erklärte Florstedt weiter.
Bundesweit liegt die Zahl der Feldhasen laut dem Jagdverband bei 14 Tieren je Quadratkilometer Offenland und damit mehr als doppelt so hoch wie in Sachsen-Anhalt. Bundesweit bedeutete das im Vergleich vom Frühjahr 2019 zu 2020 ein Plus von zwei Langohren. Laut Geschäftsführer Florstedt reicht günstige Witterung nicht, um den Feldhasenbesatz langfristig zu fördern.
Den großen zusammenhängenden Feldern hierzulande mangele es an Lebensraum im Inneren, besonders Maisfelder würden von den Feldhasen gemieden. Zudem fehlten krautreiche Feldränder, die ausreichend Nahrung böten. "Nur wenn die Hasenapotheke gut gefüllt ist und die Häsinnen ausreichend fettreiche Milch produzieren können, haben die Junghasen eine Chance, groß zu werden", erläuterte Florstedt.
Beim Wildtier-Monitoring des Deutschen Jagdverbandes (DJV) wurde in 460 ausgewählten Revieren zweimal im Jahr nachts erfasst, wie viele Tiere in das Licht eines Scheinwerfers gerieten - coronabedingt wurden bei der Erhebung 2020 rund 20 Prozent weniger Zählgebiete erfasst als üblich.
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